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Welches war das „beste“ Jahr ever? Vermutlich das kommende…

Seit 2010 starten wir jedes Jahr mit dem Anspruch „den besten Theater Sommer Klagenfurt ever“ auf die Bühne zu bringen. Einmal ist uns das tatsächlich gelungen. Welches Jahr nun de facto das „beste“ war, müssen all die involvierten Personen wohl mit sich selbst ausmachen. Was ich allerdings mit Sicherheit sagen kann ist, dass wir Jahr für Jahr alles darangesetzt und hart gearbeitet haben, das jeweilige Produktionsjahr zum besten, erfolgreichsten zu machen und um unser Publikum bestens zu unterhalten.

Neben einer professionellen, organisatorisch ausgeklügelten Vorbereitung, einem raffinierten Regiekonzept und einem homogenen Team hängt der Erfolg einer Produktion auch von Faktoren ab, auf die man als Produzent nur bedingt Einfluss hat: die Stimmung im Team, die im Idealfall eine sehr positive, kreative und produktive Eigendynamik entwickeln kann, die Aufmerksamkeit der Presse oder das Wetter (das man einfach so – ohne zu klagen hinnehmen muss)…

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Ein gemeinsames Essen ist nie verkehrt!

Welches der vergangenen sechs Jahre, in denen wir neun Eigenproduktionen (vier Uraufführungen und fünf Neubearbeitungen) auf die Bühne gebracht haben, nun „das beste“ war, kann ich wirklich nicht sagen. Mal waren wir noch besser besucht als sonst, mal war die Stimmung im Ensemble nochmal ein Scheibchen besser als gewohnt, mal war die künstlerische, schauspielerische Herausforderung nochmal komplexer und damit dankbarer als in den anderen Jahren… Einen Index für Erfolg oder Scheitern festzulegen ist etwas sehr persönliches und obliegt jedem einzelnen. Ich persönlich habe in den vergangenen Jahren beides durchleben (und verstehen) dürfen. Prinzipiell könnte man sagen: „Wir waren gut besucht, den meisten Leuten hat es gefallen – passt.“ Das wirklich aufregende jedoch ist, jedes Jahr Erfahrungen mitzunehmen, mit diesen zu wachsen und den Anspruch zu leben, den THEATER SOMMER KLAGENFURT weiter zu verbessern, noch aufregender zu gestalten – geradezu perfekt zu machen..!

Mit diesem Anspruch und den wertvollen Erfahrungen aus sechs packenden Jahren setzen wir alles daran, dass unser siebtes Produktionsjahr alles andere als „verflixt“ wird.

Der Spielplan vom THEATER SOMMER KLAGENFURT 2016

Erstmals werden wir im Sommer 2016 zwei abendfüllende Neuproduktionen zeigen:

TSK2016_marindolina_Logo_rgb 2Zum einen besinnen wir uns zu unseren Anfängen zurück: eine zugespitzte, neugeschriebene Komödie bestehend aus Handlungssträngen dreier Klassiker der Weltliteratur, die geistreich, kurios und pfiffig zusammengeführt werden & SchauspielerInnen, die mit mitreißender Begeisterung teilweise in Doppelrollen agieren und sehr körperbetont ein Gefühlsspektrum zwischen abgrundtief verzweifelt und himmelhoch jauchzend abdecken werden. Dass bei einer guten Komödie viel tragisches mitschwingt ist uns bewusst, und gerade darin sehen wir die Stärke in „Marindolina“.

vorstellunggespraech_logoZum anderen werden wir heuer etwas machen, das wir bislang noch nie gemacht haben: Tantiemen an einen Verlag zahlen. (Was wir allerdings sehr wohl gemacht haben ist, unsere AutorInnen – nur halt direkt – für die Auftragswerke zu bezahlen!!!). Aber das machen wir sehr gerne, da Joachim Zelter mit seiner kafkaesken Groteske „Vorstellungsgespräch“ ein Meisterwerk geschrieben hat, das den Zahn der Zeit trifft. Dieses Stück stellt für uns die überaus dankbare Herausforderung dar, in Klagenfurt ein weiteres schauspielerisches Gesicht zu zeigen, und auch das „ernste Fach“ (obwohl es in der Groteske nicht nur ernst hergehen wird) zu bedienen.

Darüber hinaus erwarten Sie weitere Neuerungen und sehr schöne, allabendliche Überraschungen. Alles werden wir zwar nicht verraten (wegen dem Überraschungseffekt wäre es gewesen) – das sollten Sie sich einfach ansehen kommen!!! Einiges aber schon – und zwar wie gewohnt hier auf unserem Blog.

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Jörg Reifmesser pausiert 2016.

Ein Wermutstropfen bleibt: Jörg Reifmesser – eine sehr verdiente Konstante in unserem Schauspielensemble und ein überaus beliebter und geschätzter Kollege, wird heuer eine Auszeit vom theatralen Treiben im sommerlichen Kärnten nehmen. Wir wünschen Jörg (mit etwas Wehmut dafür aber von ganzem Herzen) eine erfüllende Auszeit und hoffen, dass er in den kommenden Jahren wieder Teil von Kärntens coolstem Sommertheater wird. Dennoch erwartet Sie mit Katarina Hartmann, Heidelinde Schuster und meiner Wenigkeit ein eingespieltes Ensemble, zu dem mit Sebastian Krawczinski und Christian Ruthner zwei Vollblutschauspieler treffen, die darauf brennen im Sommer Kärnten aus dem Häuschen zu locken.

Wir freuen uns schon sehr auf das Wiedersehen mit unserem treuen Publikum sowie auf etliche „neue“ Gesichter. Und hoffen, dass 2016 der „beste THEATER SOMMER KLAGENFURT ever“ wird… zumindest bis 2017… 😉

Alles Liebe & bis bald,

Wilhelm Prainsack | Leitung

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THEATER SOMMER KLAGENFURT – Dem Mittwoch seinen Bittwoch!!!

Sehr geehrte Damen und Herren,

mit der Gründung des THEATER SOMMER KLAGENFURT wollten wir uns, als freie, autonome Kulturinitiative, auch unserer gesellschaftlichen Verantwortung stellen. Durch unsere Bittwochs-Initiative, die 2015 bereits das sechste Mal über die Bühne gehen wird, ermöglichen wir zum einen den kostenlosen Zugang für wirklich jede und jeden zu unseren Vorstellungen, wir lassen „Geschenke zirkulieren“, bereiten vielen Menschen eine freudige Überraschung und unterstützen zudem eine karitative Einrichtungen finanziell! Wie dies genau funktioniert und was wir bisher erreicht haben, lesen Sie bitte auf der Website nach.

Wir freuen uns sehr, dass die Casinos Austria – die den Gedanken von “Kulturgenuss und sozialer Verantwortung” genauso wichtig nehmen wie wir, auch heuer wieder als Partner der Bittwochs-Initiative fungieren!

Heuer wird Vinzibus – die Tankstelle menschlicher Wärme, im Mittelpunkt der Bittwochs-Reihe stehen

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Vnzibus ist eine wichtige karitative Einrichtung, die ausschliesslich durch Spendengelder finanziert und mit unzähligen ehrenamtlichen Arbeitsstunden betrieben wird. Sie versorgt notleidende Menschen mit warmen Essen sowie Kleidung,  sucht den sozialen Kontakt und bietet Hilfestellung.

Armut hat viele Gesichter, aber die Würde des Menschen ist unantastbar.

Irmgard Goier, Präsidentin der Vinzenzgemeinschaft in Kärnten, erklärt:  Die Vinzenzgemeinschaft St.Hemma-VinziBus betreibt seit dem Jahre 2007 in Klagenfurt einen VinziBus, der allabendlich Obdachlose, gestrandete Jugendliche, Heimatlose, mit warmen Tee, Broten oder warmen Essen  versorgt. Der tägliche Kontakt mit dem VinziBus soll auch den von uns betreuten und vom Leben benachteiligten Menschen sozialen Kontakt und menschliche Zuwendung geben. Wir nennen sie respektvoll „unsere Gäste“.

Bei unseren allabendlichen Treffen besucht uns eine wechselnde Anzahl von Gästen, zwischen 20 und 50 Personen. Die MitarbeiterInnen stehen dabei regelmäßig für längere Gespräche und kleinere Hilfsdienste zur Verfügung.

Mittlerweile arbeiten beim VinziBus rund 120 ehrenamtliche HelferInnen mit, die ihren Einsatz und ihre Freizeit zur Verfügung stellen, um beim Ausliefern des Essens und der Getränke, sowie teilweise beim Zubereiten der Speisen zu helfen.

Aus dem täglichen Kontakt mit den Gästen haben wir unter anderem gesehen, dass durch eine Versorgung mit Kleidung und kleineren, für das tägliche Leben notwendigen Dingen, wie Hygieneartikeln, viel zu einem menschenwürdigen Leben beigetragen werden kann.

Dadurch entstand ein weiteres Projekt, die „VinziBusKleiderkammer“, welches ein Mal pro Woche, von 18 ehrenamtlichen MitarbeiterInnen betreut wird.

BittwochTermine 2015

Die Bittwoch-Tage, an denen Geschenke gegen Eintrittskarten für Eine ehrenwerte Familie getauscht werden können sind am 1.7., 8.7. sowie am 15.7. um 20:30. Bitte beachten Sie, dass Ihre Geschenke weitergeschenkt, dem bzw. der Beschenkten eine Freude bereiten und auch zum Spenden animieren sollen!

Der große Abschluss der Bittwochs-Initiative 2015 findet im Rahmen des Bittwch-Spezial, am 22.7. um 20:30 statt: Die gesammelten Mitbringsel werden unter allen Gästen verlost, VinziBus wird durch die Organisatorinnen vorgestellt, und im Anschluss an die Vorstellung von Eine ehrenwerte Familie erfolgt die Übergabe der gesammelten Spendengelder.

Neben Ihren Geschenken nehmen wir zusätzlich gerne Kleidung entgegen, welche wir der VinziBusKleiderkammer übermitteln: Besonders gefragt sind Herren Jeans in den Größen 38 bis 46, Herren Schuhe (ab Größe 42) und auch Bekleidung für Damen zwischen 20 und 40 Jahren wird immer wieder benötigt!

Wir freuen uns auf Ihre – wie immer – erstklassige Unterstützung und einmal mehr auf viele kreative, ausgefallene Geschenke!

Alles Liebe & bis bald,

Wilhelm Prainsack

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Der THEATER SOMMER KLAGENFURT & sein Publikum

Fünf Jahre – Eine Bilanz

2009 starteten Robert Saringer und ich die Vorbereitungen für ein Freilufttheater inmitten der Klagenfurter Altstadt. In den Einreichungsunterlagen formulierten wir damals folgende Visionen und Ziele:

  • Der THEATER SOMMER KLAGENFURT versteht sich nicht als einmaliges Ereignis. Vielmehr soll sich durch kontinuierlich qualitativ hochwertige Arbeit ein neuer Fixpunkt im Kärntner Kultursommer etablieren. Die inhaltliche Ausrichtung ist vorgegeben, jedoch kann auf diverse Einflüsse flexibel reagiert werden. 
  • Der THEATER SOMMER KLAGENFURT möchte sich auch seiner wichtigen gesellschaftlichen Verantwortung stellen und sich durch gezielte Aktionen karitativ betätigen.
  • Der THEATER SOMMER KLAGENFURT wird den Zusehern mit besonderem Engagement, Mut und Unkonventionalität außergewöhnliche Theaterabende bieten und so eine Bereicherung für die Kärntner Kulturlandschaft und den Sommertourismus darstellen.
  • Durch gezielt eingesetzten Lokalkolorit in der Organisation, Öffentlichkeitsarbeit und auch in den Inszenierungen sollen sich die Bewohner des Großraums Klagenfurt/Wörthersee mit dem THEATER SOMMER KLAGENFURT identifizieren können.
  • Die frischen, unkonventionellen Inszenierungen sollen über die Grenzen Kärntens hinaus Beachtung finden.

Nach fünf aufregenden Sommern galt es zu reflektieren, wie sich der THEATER SOMMER KLAGENFURT tatsächlich entwickelt hat. Natürlich ist es in einer nicht gewinnorientiert arbeitenden Kulturinstitution nicht einfach, alle Teilbereiche zu evaluieren, da wichtige Komponenten, wie etwa der künstlerische Output, unsere Produktionen – also unser Produkt, schlichtweg nicht mit Zahlen messbar sind. Sie werden vom Publikum (und auch von den Mitwirkenden) kontrovers aufgenommen und Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden… Auch den Erfolg einer Produktion in direktem Zusammenhang mit den BesucherInnenzahlen zu werten ist im konkreten Fall eines Freilichttheaters mit dem damit verbundenen „Wetteraspekt“ schwierig:

Um Statistiken objektiv zu interpretieren, wären gleichbleibende konstante Bedingungen  notwendig. Die mit dem Wetter, bzw. den Wettervorhersagen teils sehr spontanen Schwankungen des Besucherstroms lassen daher eine objektive Statistik nicht zu.

Publikumsbefragung

So haben wir im heurigen Sommer – unserem fünften Jahr – unsere Besucherinnen und Besucher eingeladen, im Rahmen einer umfangreichen Publikumsbefragung uns ihre Erfahrungen mit, bzw. ihre Meinung über den THEATER SOMMER KLAGENFURT, sowie Anregungen mitzuteilen. Es wurden ausschliesslich BesucherInnen unseres „Abendstückes“ „Ein Sommernachtsalbtraum“ befragt.

Fragebogen Bsp. 2 Fragebogen Bsp. 1

Wichtig war für uns zu erfahren, wie unsere Gäste auf uns oder unsere Produktionen aufmerksam wurden, wie sich unser Publikum in puncto Altersstruktur und Wohnorte zusammensetzt. Ausserdem wollten wir wissen, welchen Anklang unser künstlerisches Konzept, unsere Spielstätte oder unsere Theaterbar finden. Nach der Auswertung der knapp 400 ausgefüllten Fragebögen können wir Bilanz ziehen:

Dass sich der THEATER SOMMER KLAGENFURT wunderbar in Kärntens Landeshauptstadt etablieren konnte zeigt, dass rund zwei Drittel unserer BesucherInnen aus dem Großraum Klagenfurt am Wörthersee stammen. Jeder fünfte Gast darf der Zielgruppe  der Sommertouristen zugeordnet werden.

Die Zusammensetzung der Altersstruktur bringt keine großen Überraschungen, ist jedoch sehr erfreulich, sprechen wir mit unseren „Abendproduktionen“ Publikum quer durch alle Altersschichten an.

Altersstruktur TSK Herkunft Publikum TSK

Hoher Anteil an Stammpublikum

Zwei von drei BesucherInnen sind WiederholungstäterInnen! Im Schnitt besuchte jeder Gast 2014 bereits zum 2,4 Mal eine Vorstellung des THEATER SOMMER KLAGENFURT. Am meisten Anklang fand unsere Produktion „Im Weißen Rössl am Wörthersee – keine Operette, doch völlig aus der Fassung“, dicht gefolgt vom „Sommernachtsalbtraum“ und „Kannibale und Diebe“.

Besonders freut uns, dass die Preisgestaltung des THEATER SOMMER KLAGENFURT von 91 % unserer BesucherInnen als angemessen erachtet wird. Einige wenige finden die Kartenpreise zu hoch, andere wiederum zu niedrig! Für all jene, die unsere Ticketpreise für zu hoch gegriffen auffassen, empfehlen wir den Besuch an einem Bittwoch – oder kommen Sie einfach wie diese Dame ein zweites Mal!FullSizeRender Apropos: Wir wollten uns durch gezielte Aktionen karitativ betätigen. Durch den Bittwoch und unseren Partner, den Casinos Austria, konnten wir mittlerweile einigen hundert Gästen einen „kostenlosen“ Theaterabend bescheren und zudem an die € 4.000,00 sammeln und karitativen Einrichtungen zur Verfügung stellen!

Sehr erfreut uns der extrem hohe Zuspruch gegenüber unsrem doch eigenwilligen Programm, unserem Schauspielensemble, der Spielstätte und unserer Theaterbar!

Was gefällt am TSK

Aufmerksamkeit erregt der THEATER SOMMER KLAGENFURT vorwiegend durch Empfehlungen aus dem Freundes- und Bekanntenkreis, durch die Printmedien, TV-Beiträge, Plakate oder das Internet.

Dass die  frischen, unkonventionellen Inszenierungen über die Grenzen Kärntens hinaus Beachtung finden beweisen zum einen die überregionale Berichterstattung (orf.at oder derStandard) oder zum anderen Gastspiele in Wiener Neustadt 2014, 2013 oder in Stockerau 2011.

Natürlich war der Anteil der weiblichen Besucher auch heuer höher als der der männlichen (immerhin war als Kontrastprogramm auch die Fussballweltmeisterschaft…), aber den Wert der Besucherbefragung – da kommt auf zwei Damen ein Herr – kann man nicht für bare Münze nehmen…  Immerhin wurden immer wieder Frauen beim Ausfüllen des Fragebogens beobachtet, während deren männliche Begleiter an der Theaterbar Getränke holten… Also eine eher klassische Rollenverteilung bei unserem Publikum 😉

Conclusio, ein Abschied & ein Blick nach vorne

Für uns bedeutet dieses Ergebnis, dass wir auf einem guten Weg sind, dass wir auf extrem hohe Akzeptanz stoßen, und dass den THEATER SOMMER KLAGENFURT gaaanz vieeeele Menschen nicht mehr missen möchten! Dafür will ich mich bei dem Team und allen Kolleginnen und Kollegen, die in den vergangenen fünf Jahren zum Gelingen der acht Eigenproduktionen des THEATER SOMMER KLAGENFURT beigetragen haben, herzlich bedanken!

Besonders danken für fünf geile Jahre, viele tolle, aussergewöhnliche Ideen, vor allem das strukturelle Herangehen an deren Verwirklichung sowie immer verlässlich gute Arbeit, will ich meinem Freund und Kollegen Robert Saringer, der leider aus dem Leitungsteam scheidet. Robert hat gemeinsam mit mir den THEATER SOMMER KLAGENFURT von einer vagen Idee bis zum 10.000 Besucher gestaltet und trägt als Mitbegründer und operativer Leiter einen wesentlichen Anteil an dem Erfolg von Kärntens coolstem Sommertheater. Robert, der nun in Bildungskarenz ist und nebenbei für weitere Kultureinrichtungen arbeitet, wird uns weiterhin als Berater, Freund, Gast und Ideengeber zur Seite stehen, worüber wir uns immens freuen!!!

Robert Saringer & Wilhelm Prainsack

Robert Saringer & Wilhelm Prainsack

Super Publikum – Danke für die Mitarbeit!

Momentan arbeitet eine Hand voll Leuten an der Realisierung des THEATER SOMMER KLAGENFURT 2015: ein Stück ist bereits im Entstehen, Ansuchen um Subventionen wurden eingereicht und mit potentiellen Partnern wird verhandelt. In all diese Prozesse fliessen Erkenntnisse aus der Publikumsbefragung ein – auf diesem Weg auch Ihnen, liebes Publikum, herzlichen Dank für Ihr konstruktives Feedback!

In den kommenden Monaten werden wir auf unserem Twitter Account mehrmals wöchentlich Reaktionen, Anregungen oder Kritikpunkte aus der Besucherbefragung unter dem Hashtag #ts_k teilen! Schauen Sie rein und diskutieren Sie mit!!!

Schon bald gibt´s weitere News,

bis dahin alles Liebe,

Wilhelm Prainsack

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Ein Albtraum über Neustadt

Liebe LeserInnen,

Ende August durften wir bereits zum zweiten Mal eine unsere Produktionen in Wiener Neustadt, der Allzeit Getreuen, zur Aufführung bringen. Nachdem wir letztes Jahr direkt am Hauptplatz „gerösselt“ haben, waren wir diesmal im Innenhof der Theresianischen Militärakademie – der ältesten der Welt, zu Gast! Im letzten Blog wurde das heurige Sommerwetter schon abgehandelt… nur soviel zu Wiener Neustadt: der erste Vorstellungstag war wunderschön, am zweiten haben Rekruten alles für uns trockengewischt – super Service & herzlichen Dank an die Jungs vom Heer!

Vorstellung im Innenhof der Theresianischen Militärakademie in Wiener Neustadt! Foto: Österr. Bundesheer

Vorstellung im Innenhof der Theresianischen Militärakademie in Wiener Neustadt; Foto: Österr. Bundesheer

Zwei Nachmittage / Abende wurde probiert und schon war unser Ensemble fit für die  Wiederaufnahme. Zwischendurch blieb etwas Zeit, sich in dem historischen Gemäuer umzusehen. Besonders gefallen hat die St. Georgs-Kathedrale – eine spätgotische, dreischiffige Hallenkirche, in der der „letzte Ritter“, Maximilian I. „zwischen Himmel und Erde“ begraben liegt. Genau unter der Kirche war unsere Garderobe untergebracht und die Fassade mit der Wappenwand diente als Kulisse für das illustre Treiben in Ein Sommernachtsalbtraum – nach Billy Shakespeare, doch völlig aus der Fassung.  Einen Fernsehbeitrag zur Aufführung sehen Sie im Kulturmagazin von WNTV.

Es wird gerockt! Foto: Österr. Bundesheer

Marie Luise Neuschitzer, Jan Nikolaus Cerha, Eva Reinold und Jörg Reifmesser (v.l.n.r.) rocken in bester Laune; Foto: Österr. Bundesheer

Uns hat dieses Gastspiel wieder viel Freude gemacht und wir möchten uns  herzlich bei der KME Wr. Neustadt für die Organisation, bei den Mitarbeitern vom Stadttheater Wr. Neustadt für den reibungslosen Aufbau sowie die tolle Unterstützung, beim österreichischen Bundesheer und Hr. Oberst Kerschbaumer und natürlich dem phantastischen Neustädter Publikum herzlich bedanken! Wir kommen sehr gerne wieder!!!

"The final Curtain" für "Ein Sommernachtsalbtraum"; Foto: Österr. Bundesheer

„The final Curtain“ für „Ein Sommernachtsalbtraum“; Foto: Österr. Bundesheer

Der Sommernachtsalbtraum ist ausgeträumt

Mit der zweiten Vorstellung in der Milak fiel auch endgültig der Vorhang für Ein Sommernachtsalbtraum! Für mich persönlich war es eine sehr schöne Arbeit mit unserem gewohnt spielfreudigen Schauspielensemble, und all den anderen großartigen MitarbeiterInnen des THEATER SOMMER KLAGENFURT. Und so freuen wir uns auf neue herausfordernde Theaterprojekte – so, wie es unser Kuschel-Hard Rock Sänger Lovely Lyxi sagen würde: „Rock on“!

Hermine & Lovely Lyxi Alyxander in Aktion; Foto: Österr. Bundesheer

Hermine & Lovely Lyxi Alyxander turteln in der Militärakademie; Foto: Österr. Bundesheer

Ciao,

Wilhelm Prainsack

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Aufbau & Proben

Ein Kommentar

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Apfeltalk: Theater, Sommer, Hagelschlag & eine Delogierung

Das war ein Sommer heuer! Sommer ist gut. Laut Kalender war Sommer. Oder halt woanders, aber in Klagenfurt eher nicht so. Zumindest nicht Ende Juni bis Mitte Juli… Nichts desto trotz gibt es Sommertheater. Naja, nennen wir es heuer mal Freilufttheater. Weil das könnte ja auch im Winter stattfinden. Sollte ich aber nicht zu laut sagen, wer weiss, auf welche Ideen diese Theaterleute sonst noch kommen.

Kärntens coolstes Sommertheater

Heuer haben sie auf jeden Fall einen „Sommernachtsalbtraum“ auf die Bühne gebracht. Cooles Stück muss ich sagen. Und nachdem sich ja- ich nenne sie mal „meine“ Theaterleute, da sie ja bei mir im Stadthaus produzieren – sich damit brüsten, Kärntens coolstes Sommertheater zu sein, kann ich nur sagen: Da hat alles zusammengepasst! Das Wetter, das Stück, die Umsetzung – sprich: a runde Gschicht!!!

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In Klagenfurt sagen ja die älteren Semester, dass es so einen Hagelschlag wie heuer nur alle 50 Jahre gibt.

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IMG_0750Kann ich nun nicht bestätigen. Was ich allerdings behaupte ist, dass es so einen verregneten Juli bestimmt nur höchstens alle fünf Jahre gibt: ich hab die Theaterleute heuer nur an zwei der insgesamt 24 Spieltage nicht alles trockenwischen gesehen. Und das hängt aber bestimmt nicht damit zusammen, dass die mich einfach zur Seite geräumt haben. Einfach ist gut: Immerhin waren vier gestandene Männer (und noch ein paar Hansln) am Werk meinen schönen, marmornen, 1400 Kilogramm schweren Corpus zu deplazieren und dabei den hydraulischen Stapler zu demolieren! Soweit so gut, nun kuschle ich wieder mit meinen Birnen (ach, wie ich das vermisst habe), und muss nicht wieder allabendlich im Rampenlicht stehen. Und ich bin nicht mehr so stark der Witterung ausgesetzt, was ich jetzt ziemlich gut finde – ich bin zwar nicht aus Zucker, aber so ein harter Kerl wie man es vermuten könnte bin ich nun auch wieder nicht!

Schön war es trotzdem. Es war zwar kalt und unwirtlich und man wundert sich, wer da aller dennoch ins Open Air Theater geht! Und unwirtlich war ja nur das Wetter, nicht aber die Damen der Theaterbar: besonders gefallen hat mir der liebliche Geruch vom heissen Punsch, der mir ein imaginäres Lächeln entlockte!

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Immerhin war die letzte Spielwoche einigermassen schön, und das Theater wieder rappelvoll.

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Nicht dass ich mich jetzt so auskenne, aber ich denke, dass sich meine Theaterleute spätestens seit heuer unter den Top-Playern der Kulturbranche etabliert haben: Weil erstens haben sie endlich eine Nebelmaschine, und zweitens könnens bei dem Wetter (und noch dazu mit der Fussball WM als Konkurrezveranstaltung) nicht reich geworden sein 😉 Aber die haben noch Luft nach oben, da muss man nur mal nach Wien schauen, oder auf die Seebühne….

Los war wieder wirklich viel – die eben erst erwähnte Nebelmaschine hat auch mal die Feuerwehr anrücken lassen. Ich für meinen Teil hab wieder etliche bekannte und viele glückliche Gesichter unter den Gästen, und schwitzende Schauspieler gesehen. So soll es sein. Nur nicht vielleicht so dermassen nass und kühl, weil irgendwie ist das dann doch uncool…IMG_1115

Und so bleibt mir nichts weiter über als in meinem neuen Eck auszuharren und zu warten, was der kommende Sommer mir bringen wird. Theater? Schönes Wetter?  Hoffentlich beides – UND (in eigener Sache): ich würd gern mal direkt beim Eingang stehen – geht das???

 

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Die neuen Regisseure. Interview, Teil 1

Wilhelm  Hallo lieber Jörg!

Jörg  Servus lieber Willi!

Wilhelm  Jetzt sitzen wir noch hier, ganz entspannt vor einer Vorstellung in Wien, in der wir beide auf der Bühne agieren und schwitzen werden. Schon bald werden wir in einer neuen Konstellation arbeiten, und zwar: Du als mein Regisseur und ich als dein Schauspieler…

Jörg  …und du als mein Intendant…

Wilhelm   …künstlerischer Leiter! Nun: Als Regisseur wirst du mich zur Premiere führen. Eine Aufgabe, die beiderseitiges Vertrauen erfordert. Wie gehst du an deine erste Regiearbeit heran?

Jörg   Eva Reinold hat ein tolles Stück geschrieben, eine Adaption von Till Eulenspiegel Episoden. Das Zielpublikum für das ich inszeniere sind Menschen ab fünf Jahren, obwohl ich Kinder nicht als Publikum von „morgen“ betrachte, sondern als Publikum von heute, das sehr kritisch und ehrlich ist und dementsprechend ernst genommen werden muss. Natürlich ist mir bewusst, dass es viele Kinder gibt, die noch nicht so oft im Theater waren und eher vom Medium Fernsehen oder Kino beeinflusst wurden. Diese Kinder gilt es für das Theater zu gewinnen und zu begeistern. Den THEATER SOMMER KLAGENFURT kenne ich natürlich schon sehr gut, es ist schliesslich mein viertes Jahr und ich habe in fünf von insgesamt sechs Produktionen mitgespielt. Ich kenne dich und Robert Saringer, also die Organisatoren des THEATER SOMMER KLAGENFURT, schon sehr lange. Kollegin Eva Reinold ist jetzt genauso wie unsere Regieassistentin Silke Staubmann zum dritten mal dabei. Und es verstärken uns heuer zwei neue Kollegen! Ja, ich freu mich auf die Arbeit.

Till & Ella – Eine Eulenspiegelei

"Ella & Till - eine Eulenspiegelei"

„Ella & Till – eine Eulenspiegelei“

Wilhelm   Was hast du dir vorgenommen, wie bereitest du dich auf die Probenarbeit vor?

Jörg   Natürlich hab ich das Stück sehr oft gelesen, hab mir die einzelnen Szenen genau angeschaut und hab mir meine Notizen gemacht. Von der Bildsprache versuche ich Ausdrucksformen zu finden, die man nicht unbedingt erwartet. Die Problematik der Ella, die in eine neue Schule kommt, dort als „anders“ wahrgenommen wird und sich dadurch zurückzieht und auch mutlos agiert, hat jeder von uns schon mal erlebt. So findet unser junges Publikum natürliche emotionale Berührungspunkte mit den Figuren. Ella trifft dann in einer imaginären Ebene auf Till, mit dem sie viel erlebt und gemeinsam mit dem Erlebten wächst sie. Sie durchlebt eben jedes Wort und genau diese Worte, den Text gilt es für mich in Bilder zu übersetzen, und diese Aufgabe beschäftigt mich nun vor Beginn der Probearbeiten! Ziel ist eben, dass man die Kinder begeistert, emotional berührt und ihnen eine mitreissende Geschichte zeigt!

Wilhelm   Wie genau darf man sich das vorstellen?

Jörg   Zuviel will ich natürlich nicht verraten, man muss es sich ja anschauen (lacht)

Wilhelm   Gescheite Antwort…

Jörg   Ja.

Regie im Kinder- und Jugendtheater

Wilhelm   Jörg, du hast ja eine Tochter . Was kannst du von deinen Erfahrungen als Vater in die Inszenierung mitnehmen?

Jörg   Als Vater, nach dem täglichen Umgang mit Kindern, hat man natürlich eine Empathie und ein besonderes Bewusstsein für heranwachsende Menschen. Meine Tochter Luna hat das Stück auch schon gelesen, ihr hat es sehr gut gefallen und sie hat mir auch schon einige Anregungen gegeben.

Wilhelm   Wir beide kennen uns ja schon seit der Schauspielschule, haben als Schauspieler schon sehr oft miteinander gearbeitet und kennen uns als Kollegen also massiv gut und ich weiss dich auch sehr zu schätzen. Wie darf ich mir die Arbeit mit dir als Regisseur vorstellen?

"Ende gut, alles gut" 1999

Jörgs und Wilhelms erste gemeinsame Theaterproduktion: Shakespeares „Ende gut, alles gut“ 1999

Jörg   Die wird sehr kollegial sein. Ich bin ja ein harmoniesüchtiger Mensch. Ich will ein positives Umfeld haben und werde das meine dazu beitragen. Für die Schauspieler wird es keine großen Überraschungen geben – da ich ja selbst Schauspieler bin, inszeniere ich sicher so, dass es den Schauspielern dienlich ist. Jede Figur versuche ich so schön wie möglich zu zeichnen und wir werden versuchen, im Spielfluss viel zu erarbeiten. Von den SchauspielerInnen erwarte ich mir allerdings auch, dass sie sich ihre Gedanken zu den Figuren machen, dass sie sich einbringen. Es gibt mein Grundkonzept, und das wird natürlich von den Schauspielern weiterentwickelt, da kann dann jeder seine Farben (Emotionen-Ideen) mit hineinbringen, also seins daraus machen! Es soll ein Stück werden, das alle SchauspielerInnen wirklich gerne spielen, und das soll das Publikum auch sehen!

Wilhelm   Super! Dann kann ich mich auch selbst schön mit einbringen…

Jörg   Die letzte Entscheidung treffe natürlich ich… (lacht) Ich höre mir aber jeden Vorschlag an und alles, was gut ist, werde ich natürlich in die Regiearbeit mit einfließen lassen. Am Grundkonzept darf natürlich nicht gerüttelt werden – es ist ja das Fundament, das das „Bauwerk“ sicher stehen lassen wird…

Wilhelm   Wir haben ja mit dir sehr viel vor: In Ein Sommernachtsalbtraum wirst du zwei riesige Rollen spielen, dann inszenierst du Till & Ella – eine Eulenspiegelei und wirst in diesem Stück auch noch in kleinen Nebenrollen zu sehen sein…

Jörg   Du schiebst mit „nur“ einer Regiearbeit und einer Rolle – du spielst den Till, im Vergleich zu mir eine ruhige Kugel… (beide lachen)

Wilhelm   Naja. Ich kann ja den Robert in der Organisation und Finanzierung ja nicht alles alleine machen lassen… da gibt es durchaus was zu tun… (lacht)

Jörg   Ich weiss… Genauso wie du muss ich mich gut auf die Proben vorbereiten. Schwierig werden die Szenen sein, in denen ich Regisseur und Schauspieler sein werde – da muss ich mich selbst auch überprüfen. Es sind zwar kleine Rollen, aber die müssen natürlich auch gut gespielt werden!

Wilhelm   Wenn du schlecht bist, würden wir es dir natürlich schon sagen (lacht)

Jörg   Soweit soll es nicht kommen. Immerhin habe ich ein gutes, eingespieltes Team hinter mir! Silke, meine Regieassistentin, wird mich da natürlich unterstützen, ausserdem habe ich gute KollegenInnen im Ensemble, die mir eine konstruktive Kritik geben können. Mit Eva Reinold spielt ja sogar das Gehirn des Stücks mit! Es sind kleine Rollen, und mit einer akribischen Vorbereitung ist alles machbar!

Wilhelm   Zumindest hast du ein bissl Text… Im Sommernachtsalbtraum, den ja ich inszenieren werde, werde ich auch Statistenrollen übernehmen müssen. Da ist deine Aufgabe dankbarer.

Jörg   Du Statist? Back to the Roots quasi… (beide lachen)

Diplomstück "Anatol" mit Anita Zieher, Jörg Reifmesser und Wilhelm Prainsack

Diplomstück „Anatol“ mit Anita Zieher, Jörg Reifmesser und Wilhelm Prainsack

Wilhelm   Jörg, ich freu mich als Schauspieler auf die Arbeit mit dir und Robert und ich als Produzenten freuen uns schon sehr auf das Resultat und auf ein glückliches Publikum! Nun zur Abschlussfrage: Insgesamt dein vierter Sommer in Klagenfurt. Worauf freust dich abgesehen von der künstlerischen Herausforderung am meisten?

Jörg   Auf den Wörthersee und die Sonne. Nach den beiden Premieren wird es ein Arbeitsurlaub. Meine Familie kommt nach Krumpendorf und dann wird tagsüber im Parkbad gechillt und am Abend gespielt. Die Mitarbeiter der örtlichen Bäckerei sowie im Parkbad kennen mich eh schon sehr gut…

Wilhelm   …und einige Ärzte kennen dich auch schon besser als dir lieb ist…

Jörg   …mit der Verletzungsmiserie am Theater sollte heuer Schluss sein…

Wilhelm   Dein Wort in Gottes Ohr! Toi Toi Toi!!!

Jörg   Wird schon schiefgehen!!!

 

Jörg Reifmesser ist Schauspieler und wird heuer mit dem Stück „Till und Ella – eine Eulenspiegelei“ sein Regiedebut feiern. Er ist seit der ersten Produktion Ensemblemitglied. Wilhelm Prainsack ist Schauspieler, künstlerischer Leiter und Mitbegründer des THEATER SOMMER KLAGENFURT. Auch er wird heuer zum ersten Mal Regie führen. Und zwar in dem Stück „Ein Sommernachtsalbtraum – nach Billy Shakespeare, doch völlig aus der Fassung!“ – mehr darüber im Interview, Teil 2.

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Eingeordnet unter aus dem Nähkästchen geplaudert, Jörg Reifmesser, Organsiation, Regie, Rundherum, Stücke, Wilhelm Prainsack

Crowdfunding – Kennzahlen einer erfolgreichen Finanzierung

Nachdem wir uns im vergangenen Sommer erstmals an die sogenannte „Schwarmfinanzierung“, in der Fachsprache als „Crowdfunding“ bekannt, gewagt haben, möchten wir unsere Erfahrungen mit euch teilen sowie Kennzahlen veröffentlichen. Über unser Projekt berichteten wir schon ausführlich in einem Blog.

Wie funktioniert Crowdfunding?

Wie die deutsche Übesetzung „Schwarmfinanzierung“ schon sagt, wird ein Projekt durch die finanzielle Beteiligung vieler Personen (Kleinsponsoren bzw. Supporter) realisiert. Als Gegenleistung bietet man den Financiers besondere Produkte bzw. Beteiligungen am Projekt. Wie genau Crowdfunding funktioniert lest ihr am besten hier nach.

Wir entschieden uns, unser Finanzierungsprojekt auf der Crowdfunding-Plattform „Startnext“ zu starten. Startnext ist die größte und erfolgreichste dieser Plattformen im deutschsprachigen Raum. Zum damaligen Zeitpunkt waren aus 72 Einreichungen aus Österreich 30 erfolgreich. Vor unserem erfolgreich finanzierten Projekt „KANNIBALE & DIEBE“ wurde leider kein aus Kärnten zur Finanzierung freigeschaltetes Projekt finanziert. Für die Kärntner Theaterszene bedeutete die Teilfinanzierung durch Crowdfunding ein Novum und wir bereiteten unser Vorhaben gut vor um unser Projekt erfolgreich „über die Bühne zu bringen“!

Ausgangssituation

Wir entschieden uns dazu, mit der Herstellung von Kostümen einen reellen, nachvollziehbaren Teil unserer Produktionskosten durch Crowdfunding zu finanzieren. Die Überlegung war, dass alle an der Finanzierung beteiligten Personen – die sogenannten Supporter – die Produkte ihres finanziellen Zutuns auch sehen können und durch den Erwerb exklusiver Goodies einen Mehrwert erstehen! Natürlich war uns klar, dass ein solches Finanzierungskonzept in Österreich bzw. in Kärnten noch nicht sehr etabliert  ist. Darum versuchten wir, überregional Menschen anzusprechen, bzw. emotional an unser Projekt zu binden. So soll etwa in einem möglichen Supporter aus dem hohen Norden, der vermutlich nie und nimmer für einen Theaterbesuch ins schöne Kärntnerland fahren würde dennoch Interesse daran geweckt werden, dass unsere Häuptlinge in einem feinen, standesgemäßen Zwirn im Rampenlicht stehen.  Und damit dieser Jemand auch bereit ist dieses Projekt finanziell zu unterstützen, haben wir versucht auch Goodies bereitzustellen mit denen genau dieser Jemand auch etwas von dem Engagement hat.

Finanzierungsziel

Als Finanzierungsziel definierten wir € 1.500,00. „KANNIBALE & DIEBE“ erreichte 111% (€ 1.666,00) und wurde somit überfinanziert. Darüber hinaus wurde über diese Aktion ein zusätzlicher Sponsor gewonnen.

Goodies bzw. „Dankeschön-Pakete“

GoodiesHerausforderung war, Supporter im gesamten deutschsprachigen Raum anzusprechen. Dafür wurden sechs von neun Goodies nicht an einen Theaterbesuch gebunden. Darunter unter anderen die „Lasst euch einkochen“-Videobotschaft. Die restlichen drei Goodies waren Theaterpakete, die auf dem normalen Markt nicht zu erstehen waren – wie etwa der All-Inclusiv Theaterbesuch für zwei Personen – die klar an die Zielgruppe möglicher Besucher gerichtet waren!

Marketing

Neben der Verbreitung über unsere Homepage nutzten wir all unsere Social-Media Kanäle (Facebook, WordPress, Twitter, unseren Youtube-Channel) sowie klassische Printmedien. Die „Kleine Zeitung“ berichtete über „KANNIBALE & DIEBE“ auf einer Doppelseite. Auch Mundpropaganda im Verwandten- und Bekanntenkreis spielte eine nicht unwesentliche Rolle.

Kleine Zeitung_Startnext

Kennzahlen

39 Supporter unterstützen insgesamt 52 mal „Kannibale und Diebe“ mit € 1.666,00

32 Supporter aus Österreich, vier aus Deutschland, je einer aus den USA, Belgien und Kasachstan

Unter den 52 Unterstützungen waren sieben „freie“ (der Supporter wählte kein Paket und somit keine Gegenleistung). Diese sieben Supporter förderten „Kannibale & Diebe“ mit € 493,00.

Unsere Erfahrungen mit der Crowdfunding-Finanzierung

Da die Finanzierung erfolgreich war und wir sehr gutes Feedback über unser Auftreten und die Marketingmaßnahmen bekommen haben, sind unsere Erfahrungen sehr positiv. Wir können unsere Supporter in folgende Gruppen einteilen: (erweiterte) Teammitglieder, Verwandte, Bekannte bzw. Freunde, Stammpublikum sowie uns unbekannte Unterstützer. Überrascht waren wir vor allem an der finanziellen Beteiligung aus unseren Familien- und  Freundeskreisen: da unsere  Angehörigen und Freunde wissen, wie hart wir als Kulturschaffende zu arbeiten haben und es buchhaltungstechnisch quasi unmöglich ist, mal von der Oma einen Hunderter für das Sommertheater in die Finanzierung mitaufzunehmen, war Crowdfunding offenbar für viele Verwandte, Freunde und Bekannte eine tolle Gelegenheit, uns auf professioneller Ebene als Kultureinrichtung zu unterstützen und dafür auch einen Mehrwert zu erhalten. Auch einige (Stamm-)Besucher, die wir aufgrund des jährlichen Theaterbesuchs bei uns inzwischen persönlich kennen, haben ein Paket ergattert.Diagramm_Zielgruppen_kl

Finanziell_Zielgruppen_klAuch ein Unternehmen, mit dem wir alljährlich in Sponsorenverhandlungen waren aber jedoch leider nie eine Kooperation zustande kam, sprang durch die mediale Aufmerksamkeit als Partner auf den Zug auf. Dieses Unternehmen hat den Deal jedoch nicht über Startnext abgewickelt, da es in einem großen Unternehmen für die Buchhaltung offenbar kompliziert ist Sponsoringzuweisungen über einen Treuhänder abzuwickeln.

Tabelle der finanziellen Beteiligung der Zielgruppen in Miteinberechnung des durch die Crowdfunding Kampagne gewonnenen Sponsor (Extern – gelb) in Prozent:

mit Sponsor

Obwohl unsere Erwartungen übertroffen wurden darf man nicht vergessen, dass ein ausgeklügeltes und gut überlegtes Konzept essentiell für ein erfolgreiches Projekt ist und damit verbunden sehr viel Arbeit investiert werden muss!

Unsere Erfahrungen mit Startnext

Startnext hat sehr professionell gearbeitet und war auch telefonisch für Fragen erreichbar. Die Plattform Startnext wird betrieben von der Startnext Crowdfunding gUG. Seit Mai 2011 ist Startnext gemeinnützig, provisionsfrei und finanziert sich durch Spenden, den Verkauf diverser Premium Services und Features sowie durch Workshops und Vorträge, in denen Wissen rund ums Crowdfunding vermittelt wird.

Supporter können ihre Lieblingsprojekte direkt über ihr Online-Konto per Sofortüberweisung, via Vorkasse oder über  Paypal (Bei dieser Bezahlvariante fallen allerdings Transaktionskosten an, die dem Starter bei erfolgreicher Finanzierung abgezogen werden) finanziell unterstützen bzw. sich in diese einkaufen. Startnext stellt den Supportern frei, einen frei wählbaren Betrag der Crowdfunding Plattform zu spenden.

Von einigen Supportern wissen wir, dass es Skrupel gibt direkt über eine fremde Homepage auf ihr Online Konto zuzugreifen. In diesen Fällen wurden wir oft vor allem über unsere offizielle Facebook Seite kontaktiert und boten Hilfestellung oder konnten Vorbehalte entkräften (bei den Wiener Linien zum Beispiel funkt es genau so). Alternativ zu einer Online-Überweisung können Supporter sich die Kontodaten von Startnext mailen lassen und dann eine Überweisung durchführen – zu bedenken dabei ist allerdings, dass so eine Überweisung von einem österreichischen Konto aus bis zu sieben Werktage dauern kann und vielleicht nicht bis zur Deadline am Konto von Startnext gutgeschrieben wird. Überrascht hat uns, dass die Übergangsphasen zwischen Onlinestellen des Projektes, der Startphase sowie der Finanzierungsphase doch länger als erwartet (jeweils einige Werktage) gedauert haben. Andererseits werden natürlich alle Projekte sowie Starter durch Startnext auf Seriosität überprüft, was gut und wichtig ist. Für unser nächstes Projekt werden wir diese „Leerzeiten“ miteinberechnen. Insgesamt waren unsere Erfahrungen mit Startnext ausschliesslich positiv.

Gruß an die Crowd

Wir hoffen, Interessierten mit unseren Erfahrungen weitergeholfen zu haben. Allen Startern wünschen wir viel Erfolg bei der Realisierung ihrer Projekte!

Die Konzeption des Projektes „KANNIBALE & DIEBE“ erstellten Robert Saringer und ich. Einfliessen lassen konnten wir viele Erkenntnisse bzw. Erfahrungen von Christian Henner-Fehr, der uns beide im Rahmen des Kulturmanagement Studiums mit seinem beeindruckenden Fachwissen sehr weitergeholfen hat.

Ergänzend zu unseren Erfahrungen möchten wir allen Interessenten noch diese Einführung in Crowdfunding von Wolfgang Gumpelmaier – präsentiert im Zuge des stARTcamp Wien 2013 – ans Herz legen.

Bei all unseren Supportern und Fans auf Startnext wollen wir uns auf diesem Weg noch einmal herzlich bedanken!!!

Nachdem wir ja wissen was der THEATER SOMMER KLAGENFURT 2014 bringt, möchten auch wir wieder im Schwarm aktiv werden und hoffen abermals auf eine erfolgreiche Finanzierung durch die Crowd!

Bis dahin alles Liebe,

Wilhelm Prainsack

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Klagenfurt bringt Neustadt völlig aus der Fassung

Nach Gastspielen der Kinderproduktionen des THEATER SOMMER KLAGENFURT in Stockerau stand Ende August das erste „große“ Auswärtsspiel an: die Erfolgsproduktion „Im weißen Rössl – keine Operette, doch völlig aus der Fassung“ wurde in dem Wien aufgeführt, in dem die Oberkellner freundlich sind! Für zwei Vorstellungen wurde der Gastgarten der Gaststätte zum Weißen Rössel am Hauptplatz von Wiener Neustadt – der Allzeit Getreuen, zur Theaterbühne.

Wilhelm Prainsack (Piccolo, Professor, Sigismund Sülzheimer), Eva Reinold (Josepha), Elli Colditz (Resi, Ottilie, Französin, Klara Heinzelmännchen), Jörg Reifmesser (Leopold), Silke Staubmann (Regieassistentin) und Christian Strasser (Kracher, Dr. Siedler, Giesecke)

von links: Wilhelm Prainsack (Piccolo, Professor, Sigismund Sülzheimer), Eva Reinold (Josepha), Elli Colditz (Resi, Ottilie, Französin, Klara Heinzelmännchen), Jörg Reifmesser (Leopold), Silke Staubmann (Regieassistentin) und Christian Strasser (Kracher, Dr. Siedler, Giesecke)

Für die Wiederaufnahme musste nach einem Jahr Pause und Umbesetzungen natürlich erinnert und probiert werden. Das Kulturamt der Stadt Wiener Neustadt war so freundlich uns für die Proben die Bühne des altehrwürdigen Stadttheater zur Verfügung zu stellen. Detail am Rande: Bevor das Theater ein Tempel für theatrale Unterhaltung wurde, war es eine Kirche! Und für die besonders Wissbegierigen: es war eines der ersten Gebäude, die nach dem zweiten Weltkrieg in Neustadt wiederaufgebaut wurde!

Jörg und Eva beim Erinnern auf der Bühne im Stadttheater Wiener Neustadt

Jörg und Eva beim Erinnern auf der Bühne im Stadttheater Wiener Neustadt

Nach drei Tagen intensiver Probenarbeit stand auch schon die Open-Air Bühne für 230 Besucher samt Licht- & Tonanlage am Hauptplatz. Nach der Generalprobe schob unser Schweizer Lichttechniker eine Nachtschicht für das Programmieren des Lichtes ein, und schon war Premiere angesagt! Es wurde ein denkwürdiger Abend: während der SC Wiener Neustadt  Grödig auswärts 6:3 vom Platz putzt rockt der THEATER SOMMER KLAGENFURT Neustadt!

Bühne & Tribüne in Wiener Neustadt

Bühne & Tribüne in Wiener Neustadt

Die Vorstellungen haben natürlich anständig „gerösselt“ und es machte allen Beteiligten wirklich großen Spass. Das Publikum goutierte die Performance mit vielen Lachern, Szenenapplausen und stehenden Ovationen! So soll es sein!!!

Unser besonderer Dank gilt natürlich unserem gewohnt spielfreudigen Ensemble sowie dem gesamten Team hinter der Bühne, unserem großartigen Neustädter Publikum, der Stadt Wiener Neustadt für die Einladung und die Unterstützung, Mag. Michael Wilczek für tolle Organisation und natürlich dem „echten“ Personal des „echten“ Weißen Rössel in Neustadt!

Wir kommen sehr gerne wieder!!!

Anbei noch einige Eindrücke von den Vorstellungen, fotografiert und freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Herrn Wilczek!

Leopold lässt nicht locker! "Die Blumen hab ich selbst gepflückt, als ich den Wiener Neustädter Kanal entlang spaziert bin"

Leopold lässt nicht locker! „Die Blumen hab ich selbst gepflückt, als ich den Wiener Neustädter Kanal entlang spaziert bin“

"Ja wenn die Vogerln halt so herrlich zwitschern"

„Ja wenn die Vogerln halt so herrlich zwitschern“

"Ganz normalen Kaffe hamma net. Wir haben Melange, Verlängerter, Mocca, Espresso, kleiner Brauner, großer Brauner, Latte Macciato mit Milchschaum, ohne Milchschaum, mit Zucker oder Sacharin, oder ganz ohne, hellen, dunklen, mit Schlagobers oder einen einfachen Schwarzen, auch den in klein, mittel oder groß. Hier im Gastgarten aber auch auf Wunsch im Kännchen." Ottilie "Was würden Sie denn nehmen?" Leopold: "Ein Obi G´spritzt!"

„Ganz normalen Kaffe hamma net. Wir haben Melange, Verlängerter, Mocca, Espresso, kleiner Brauner, großer Brauner, Latte Macciato mit Milchschaum, ohne Milchschaum, mit Zucker oder Sacharin, oder ganz ohne, hellen, dunklen, mit Schlagobers oder einen einfachen Schwarzen, auch den in klein, mittel oder groß. Hier im Gastgarten aber auch auf Wunsch im Kännchen.“ Ottilie: „Was würden Sie denn nehmen?“ Leopold: „Ein Obi G´spritzt!“

Leopold: "Bittschen, der Herr hat gesagt, er ist ein Doktor!" Sigismund: "Wer, ich? Gut, na dann - mach ma was!"

Leopold: „Bittschen, der Herr hat gesagt, er ist ein Doktor!“ Sigismund: „Wer, ich? Gut, na dann – mach ma was!“

Ottilie: "Du musst ja nur die vorschriftsmässigen Worte sagen." Siedler: "Vorschrift? Welche Vorschfrift?" Ottilie: "Dass Du mich heiraten willst…"

Ottilie: „Du musst ja nur die vorschriftsmässigen Worte sagen.“ Siedler: „Vorschrift? Welche Vorschfrift?“ Ottilie: „Dass Du mich heiraten willst…“

"Scheiße, wer ist das????"

„Scheiße, wer ist das????“

Klara: "Ich sags in klaren Worten: ER GEHÖRT ZU MIR!" Josepha: "Sprich doch nicht in Schlagertitel!"

Klara: „Ich sags in klaren Worten: ER GEHÖRT ZU MIR!“ Josepha: „Sprich doch nicht in Schlagertitel!“

"Herr Leopold, sie sollten a bissl lustig sein!" Leopold: "Mir gehts halt nicht gut, und gehts an nicht gut, dann kann man nicht gut lustig sein." Piccolo: "Wissens was, was wir zwei jetzt machen? Haltzt werden wir uns gediegen einen runterplatteln, dann schaut die Welt schon wieder ganz anders aus!"

„Herr Leopold, sie sollten a bissl lustig sein!“ Leopold: „Mir gehts halt nicht gut, und gehts einem nicht gut, dann kann man nicht gut lustig sein.“ Piccolo: „Wissens was, was wir zwei jetzt machen? Jetzt werden wir uns gediegen einen runterplatteln, dann schaut die Welt schon wieder ganz anders aus!“

"Ick liebe Dir auch, und drum heirate ick Dich noch lang nicht!"

„Ick liebe Dir auch, und drum heirate ick Dich noch lang nicht!“

"Du hast viele Frauen. Ich habe viele Männer - und Frauen. Wir sein ein Team Fantastic!" Sigismund: "Na dann, sollten wir keine Zeit verlieren!"

„Du hast viele Frauen. Ich habe viele Männer und Frauen. Wir sein ein Team Fantastic!“ Sigismund: „Na dann, sollten wir keine Zeit verlieren!“

Ottilie: "Er ist tot. Wie romantisch!"

Ottilie: „Er ist tot. Wie romantisch!“

Stehende Ovationen & Applaus, Applaus, Applaus!!!

Stehende Ovationen & Applaus, Applaus, Applaus!!!

All diese positiven Eindrücke und Erfahrungen nehmen wir jetzt mit in die Planungen für unser großes Fünf-Jahres THEATER SOMMER KLAGENFURT Jubiläum. Soviel steht fest: wir streben wieder das Prädikat SAUGEIL an!

Alles Liebe & bis bald,

Wilhelm & Robert

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Don’t look back in anger…

Und schon wieder ist ein Sommer vorüber. Obwohl – noch nicht ganz: so richtig heiß wird es nochmal am 30. und 31. August 2013 am Hauptplatz in Wiener Neustadt! Wir wurden eingeladen mit unserer Erfolgsproduktion von 2011 unter dem Titel „Im Weißen Rössl – Allzeit Getreu“ die ehemalige Kaiserresidenzstadt völlig aus der Fassung zu bringen!

Doch zuerst zu den brennenden Fragen der Gegenwart

„KANNIBALE & DIEBE – Eine bissige Sommerkomödie“ war eine Produktion die Klagenfurt polarisierte und kontroverse Publikumsreaktionen hervorgerufen hat. Für viele Besucher war es die beste all unserer bisherigen Produktionen, für andere war das Stück  unverständlich bzw. zu nah am schwarzen Humor angelehnt. Natürlich verstehen wir, dass viele Besucher, die schon öfters in unseren Produktionen waren, sich wieder etliche Doppelrollen und Gesangseinlagen erwarten haben. Diese Aussicht haben wir heuer nicht erfüllt…

Aufbauarbeiten und Proben für „KANNIBALE & DIEBE“

Ich muss auch ganz offen sagen, dass „KANNIBALE & DIEBE“ anders auf die Bühne hätte kommen sollen, als wir es in der finalen Fassung gezeigt haben. Wenn man wie wir in einem Team an künstlerischen Prozessen arbeitet, muss man den Kollegen natürlich Respekt und Vertrauen entgegenbringen. Respekt für das Handwerk und Vertrauen dahingehend, dass die gemeinsam festgesetzten Ziele auch von allen Beteiligten angesteuert werden. Wir mussten leider sehr spät erkennen, dass nicht alle in die selbe – vorab gemeinsam abgesprochene – Richtung arbeiteten. Das zog die logische Konsequenz mit sich, dass wir uns kurz vor der Premiere von dem Regisseur und der Dramaturgin trennen mussten (was durchaus in den besten Theatern oder auch Unternehmen vorkommen mag).

Unser besonderer Dank gilt darum der Regisseurin Angelika Mautz, die gemeinsam mit unserem großartigen Ensemble binnen drei Tagen das Stück so umgekrempelt hat, dass wir wieder „back in the game“ waren. Und wie!!! Herausgekommen ist eine wunderbar bissige Komödie basierend auf dem vortrefflichen Einakter „Häuptling Abendwind“ von Nestroy, angereichert mit Texten von Isabella Feimer und naturgemäss mit viel Input unseres Schauspielensembles! Neu für unser Publikum war der klassische Text, der natürlich gesellschaftlich unangenehme Fragen aufwirft – gewohnt hingegen der Lokalkolorit der Inszenierung, hohes schauspielerische Tempo sowie die heuer besonders große Rolle, die unser Publikum allabendlich einnehmen musste.

5 Jahre THEATER SOMMER KLAGENFURT

Es bleiben viele schöne Erinnerungen, der Stolz auf die gemeinsam mit dem gesamten Team vollbrachte Arbeit sowie das schöne Feedback vieler Besucher, etliche neue Erfahrungen und die Freude an der Arbeit. Und natürlich der Drang, all diese Erfahrungen in ein richtig geiles „5 Jahre THEATER SOMMER KLAGENFURT“-Jubiläum im kommenden Sommer einfliessen zu lassen.

Anzusprechen wäre auch heuer wieder der Wetteraspekt: schön ist, dass es von 24 Vorstellungen nur eine (so richtig) verregnet hat. Ein bisserl „feucht“ war es ein paar Mal öfters. Weniger schön war, dass es einige Male massiv nach einem Gewitter ausgesehen hat, das uns letztendlich doch verschont – jedoch einige theaterwillige Menschen von einem Besuch kurzfristig abgehalten hat. Gar nicht schön waren die Temperaturen in der letzten Juniwoche, in der es abends meist zwischen elf und maximal dreizehn Grad hatte – was dennoch etliche Menschen nicht davon abhalten konnte, sich einen pfiffigen Abend bei uns zu machen. Natürlich haben wir uns sehr um unser frierendes Publikum gekümmert und auf gut weihnachtlich heißen Punsch ausgeschenkt sowie Decken verteilt!

Stolz sind wir auch auf zahlreiche Kooperationen, den einmal mehr sehr erfolgreichen und beliebten „Bittwoch“ sowie unsere geglückte Crowdfundig-Campagne, der wir demnächst einen eigenen Blog widmen werden um unsere Erfahrungen mit Neugierigen zu teilen.

Mir bleibt nur übrig Ihnen, verehrte Leserschaft, einen wunderschönen, entspannenden Restsommer zu wünschen und ich hoffe, dass wir uns auch nächsten Sommer (oder noch heuer in Wiener Neustadt) wieder sehen werden!

Alles Liebe,

Wilhelm Prainsack

PS: Unsere Freunde vom  JUNGEN THEATER KLAGENFURT  bespielen mit „Nur für 3 Tage“ unter der Regie von Angie Mautz bis 17. August die THEATER HALLE 11 in Klagenfurt.

Wilhelm Prainsack

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„KANNIBALE & DIEBE“ goes Klagenfurt

Liebe Leute,

ein Theaterstück erzählt Geschichten. Wir haben uns immer bemüht, diese Geschichten etwas anders zu erzählen – ja regelrecht aus der Fassung zu bringen: was den Text betrifft als auch inszenatorisch…

Heuer wird tatsächlich wieder alles ganz anders werden und verantwortlich dafür sind eine Reihe von Leuten, die seit Wochen bzw. Monaten hart an „KANNIBALE & DIEBE“ arbeiten. Zeit für mich, euch unser Team näher vorzustellen und einen Status-Quo Bericht zu geben:

Neue und auch bekannte Gesichter

Neben einigen neuen Mitarbeitern werdet ihr heuer auch einige bekannte, verdiente sowie THEATER SOMMER KLAGENFURT erprobte Gesichter sehen: bestimmt in Erinnerung ist unser „Rössl“-Paar vom Vorjahr: Eva Reinold und Jörg Reifmesser. Für Eva wird es der zweite, für Jörg der dritte Sommer in Klagenfurt sein –  wobei zu erwähnen ist, dass Jörg das Kunststück geschafft hat, ein Jahr auszusetzen und dennoch in jeder Produktion des THEATER SOMMER KLAGENFURT mitgewirkt zu haben. Das Schauspiel-Ensemble komplettieren neben meiner Wenigkeit Mirko Roggenbock und Christina Laas die beide das erste Mal in Kärnten auf einer Bühne stehen werden. Mirko, mittlerweile wohnhaftig in Wien, wurde in Itzehoe (Schleswig-Holstein) geboren und ist heuer somit unser „exotischstes“ Teammitglied. Christina hingegen ist gebürtige Kärntnerin und wird das erste Mal beim THEATER SOMMER KLAGENFURT in ihrem Geburtsland auf der Bühne zu bewundern sein.

Eva Reinold

Eva Reinold

Jörg Reifmesser

Jörg Reifmesser

Mirko Roggenbock

Mirko Roggenbock

Christina Laas

Christina Laas

Ohne unseren „Schweizer“ Martin Kreienbühl geht bei uns seit 2010 gar nix – nicht mal das Licht an. Ebenfalls wieder an Bord sind unser Grafiker Simon Jappel, Maskenbildnerin Betty Reifmesser und Silke Staubmann (Regieassistenz, Abendregie). Christina Maria Tischler ist auch heuer wieder unsere Empfangschefin und während des Jahres unsere „ständige Vertretung in Klagenfurt“. Dabei unterstützt sie Robert Saringer und mich in der Organisation und Projektdurchführung.

Tanja Grossauer-Ristl (Dramaturgie) und Isabella Feimer (Buch) bereichern heuer zum ersten Mal unser Team. Weiterführende Informationen über alle Personen hinter dem THEATER SOMMER KLAGENFURT findet ihr auf unserer Homepage.

Ebenfalls ein Novum bedeutet die Kooperation mit der Modeschule Klagenfurt, kurz WI’MO. Julia Kuschar und Claudia Pötzsch schneidern für unsere Häuptlinge Uniformen – wie in diesem Blog beschrieben – finanziert über Crowdfunding. Besonders erfreulich ist, dass der THEATER SOMMER KLAGENFURT das erste Kärntner Projekt darstellt, das via startnext – der größten Crowdfunding Plattform im deutschsprachigen Raum – erfolgreich finanziert wurde! Unsere Erfahrungen mit Crowdfunding werden wir an dieser Stelle demnächst teilen.

Probenarbeiten

Nach knapp vier Wochen Proben in Wien (auch ein herzliches Dankeschön an Die Töchter der Kunst, deren Lokalität wir als Probebühne nutzen durften), beginnen wir heute mit den Aufbauarbeiten und Proben im Innenhof des Stadthaus Klagenfurt. Es werden sehr aufregende, intensive Tage, bis wir uns bei der öffentlichen Generalprobe am 19. Juli in Betriebstemperatur für die Premiere bringen werden!

Während ich momentan fast ausschließlich mit Probenarbeiten beschäftigt bin, gibt Robert der Organisation den letzten Feinschliff: er betreut Partner und Medien, erstellt das Programmheft, plakatiert, verwaltet die Reservierungen (an dieser Stelle: er ist die freundliche Stimme an der Karten-Hotline) und rührt fleissig die Werbetrommel!

Über die kommenden Tage gibt es bestimmt sehr bald mehr zu berichten!

Alles Liebe und hoffentlich bis bald im Innenhof vom Stadthaus Klagenfurt,

Wilhelm Prainsack

Wilhelm Prainsack

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