Archiv der Kategorie: Kärntner Kultursommer

RAUS INS THEATER – REIN IN DIE NORMALITÄT

Nachdem die Covid-19 Pandemie auch Österreich erreicht hat, nach vielen Einschränkungen im gesellschaftlichen Leben und langem Bangen ist es nun endlich fix: Klagenfurts Freilufttheater zeigt im kommenden Sommer Peter Limburgs Komödie PIRANHAS IM WASSERBETT.

Anbei finden Sie zusammengefasst, was wir in den vergangenen Monaten unternommen haben und einen Ausblick, was wir nun vorhaben.

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Chronologie:

Die meisten Vorbereitungen wie Verhandlungen mit dem Verlag, Künstlerverträge, Einreichungen für öffentliche Drittmittel, Akquise privater Drittmittel, Reservierung der Locations etc. wurden bereits im vergangenen Jahr erledigt. Auch ein Regiekonzept wurde erarbeitet. Mit dem Online-Kartenvorverkauf, der so gut wie noch nie angelaufen ist, wurde Mitte Dezember begonnen. Die Premiere war für 25.06., Probenstart für 04.05.2020 angesetzt.

Mit dem Lockdown kam natürlich die Verunsicherung, wie es weitergehen wird. Nachdem die Bundesregierung am Montag, den 06. April 2020 bekanntgegeben hat, dass Veranstaltungen mit Publikum bis Ende Juni verboten bleiben, haben wir unsere Premiere auf den 07.07.2020 verlegt. Insgesamt mussten elf Vorstellungen verschoben werden. Der Kartenvorverkauf kam aus nachvollziehbaren Gründen auch völlig zum Erliegen.

Im Bewusstsein, dass wir als Freiluftveranstalter, der auch keine fixen Tribünenaufbauten hat, sondern die Spielstätte individuell gestalten kann, mehrere Möglichkeiten als etwa klassische Indoor-Bühnen haben, begannen wir, unser Konzept zu überdenken und alternativ-Szenarien durchzuspielen. Uns war auch klar, dass wir – wenn Veranstaltungen erlaubt werden würden – Abstandsregeln einhalten werden müssen und dadurch weniger Plätze anbieten können und somit wesentlich weniger Einnahmen durch den Spielbetrieb erzielen werden. 

Allerdings wollten wir unsere Veranstaltung nicht vorschnell absagen, weil wir alle spielen wollen und absolut bereit waren und sind, unter strikter Einhaltung aller notwenigen Sicherheitsvorkehrungen unserer Profession nachzugehen um unserem Publikum gerade in Zeiten wie diesen den Zugang zum Theater zu ermöglichen. Darüber hinaus wollten wir nicht die Hoffnung aufgegeben, dass der THEATER SOMMER KLAGENFURT seiner Verantwortung als Arbeitgeber nachkommen und aufrechte Verträge mit MitarbeiterInnen sowie Kooperationspartner erfüllen kann.

Die Pressekonferenz mit Kulturminister Werner Kogler und der Kunststaatssekretärin Ulrike Lunacek am 17.04.2020 warf bei mir mehr Fragen auf als es Antworten gab. Seit 05. Mai stand ich auch in Mail-Kontakt mit dem Kulturministerium. Dabei habe ich konkrete Möglichkeiten erörtert, wie wir im Innenhof des Stadthauses Klagenfurt Theater spielen können und gleichzeitig ein Ansteckungsrisiko so gering wie möglich halten können. Auf all diese Überlegungen können wir nun aufbauen und mit den konkreten Vorbereitungen beginnen.

Die am 25.05.2020 präsentierten Lockerungen für Veranstaltungen begrüßen wir und erachten diese auch – besonders bei Freiluftveranstaltungen, als vernünftig. Eine Maskenpflicht sowie ein Abstand von einem Meter selbst zwischen in einem Haushalt lebenden Personen während den Vorstellungen (auch bei Freiluftveranstaltungen), wie es noch in der Woche vor der Präsentation der Lockerungen diskutiert wurde, wäre für mich ein Kriterium gewesen, heuer nicht zu spielen. Wir sind froh, dass wir so lange zugewartet haben, nun eine Perspektive haben und wir hoffen, dass viele Menschen den Weg RAUS INS THEATER, REIN IN DIE NORMALITÄT wählen werden!

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Status Quo:

Wir spielen! Alles wird etwas anders und doch ein bisschen fast so wie früher – als die Normalität einfach nur normal war und nicht in alt und neu kategorisiert werden musste. Zur Gewährung der Sicherheit unserer Gäste und MitarbeiterInnen haben wir uns so einiges einfallen lassen.

Wir sind stolz, dass es uns als einem von ganz wenigen Sommertheatern in Österreich gelingt, unser Programm durchzuziehen. Durch viele große und dutzende kleine Einsparungen, etliche Eigenleistungen, die Unterstützung zahlreicher FreundInnen des THEATER SOMMER KLAGENFURT und ein hohes Maß an Kreativität haben wir ein Konzept erarbeitet, die Produktion dennoch in gewohnt hoher künstlerischer Qualität zu realisieren. Besonderer Dank gilt all unseren Sponsoren und Partnern, die uns durch die Krise begleiten. Viele unterstützen uns zudem mit Extra-Sachleistungen, was wiederum unser Budget entlastet.

Wir haben uns auch bewusst entschieden, die Kartenpreise nicht zu erhöhen, weil nicht nur wir Kulturschaffende, sondern leider ganz viele Menschen unterschiedlichster Branchen von Einkommensverlusten betroffen sind. Auch die BITTWOCH Initiative wird es heuer natürlich wieder geben – an ausgewählten Tagen können Geschenke gegen Eintrittskarten getauscht werden. Also steht der Zugang zu unseren Kulturveranstaltungen auch wirklich allen Menschen offen. 

Im Focus unserer Planung stand, dass unsere Gäste nichts von den Einsparungen merken und den Theaterabend wie gewohnt bei uns genießen können. Größere Budgetposten die heuer dem Sparstift zum Opfer fielen sind etwa Tribünenaufbauten, Kosten für Plakatierung (und warum dann doch Plakate und sogar noch mehr als sonst hängen werden, ist so eine schöne Geschichte, dass ich Sie Ihnen in einem eigenen Blog erzählen werde), Unterbringungskosten für MitarbeiterInnen (alle konnten – im Einverständnis – privat untergebracht werden, was zwar nett und lustig sein kann, aber eben nicht den Regularien professionellen Arbeitens entspricht), Mieten für Proberäume, Technik und leider auch Personal. Mit Wehmut stellen wir fest, dass die Einsparungen vorwiegend lokale Unternehmen und Personen treffen, die mit uns seit vielen Jahren zusammenarbeiten und teilweise um ihre Existenz kämpfen. Die organisatorische Arbeit wird fast zur Gänze ehrenamtlich durchgeführt. 

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Was bleibt ist die Leidenschaft und Überzeugung, gerade in Zeiten wie diesen eine verdammt gute Komödie zu zeigen, ein angespanntes Budget und die Hoffnung, dass sich genug Menschen ins Theater „trauen“. So sehr wir es lieben, für unser Publikum zu spielen, so sehr wir fürs Theater brennen, muss angemerkt sein, dass professionelle, freie Theaterarbeit unter diesen Umständen auf längere Sicht nicht möglich sein wird.

In den letzten Monaten habe ich mir viele Gedanken gemacht. Durch die mediale Berichterstattung und viele Kommentare stellte sich auch mir die Frage – wie systemrelevant ist Kultur – insbesondere Theater – denn nun wirklich? 2012 habe ich den Kulturbegriff des THEATER SOMMER KLAGENFURT definiert. Tut gut, ihn wieder zu lesen.

Also seien Sie sich bewußt: so einmalig wie heuer wird Sommertheater nie wieder. Trauen Sie sich!

Wilhelm Prainsack 

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Welches war das „beste“ Jahr ever? Vermutlich das kommende…

Seit 2010 starten wir jedes Jahr mit dem Anspruch „den besten Theater Sommer Klagenfurt ever“ auf die Bühne zu bringen. Einmal ist uns das tatsächlich gelungen. Welches Jahr nun de facto das „beste“ war, müssen all die involvierten Personen wohl mit sich selbst ausmachen. Was ich allerdings mit Sicherheit sagen kann ist, dass wir Jahr für Jahr alles darangesetzt und hart gearbeitet haben, das jeweilige Produktionsjahr zum besten, erfolgreichsten zu machen und um unser Publikum bestens zu unterhalten.

Neben einer professionellen, organisatorisch ausgeklügelten Vorbereitung, einem raffinierten Regiekonzept und einem homogenen Team hängt der Erfolg einer Produktion auch von Faktoren ab, auf die man als Produzent nur bedingt Einfluss hat: die Stimmung im Team, die im Idealfall eine sehr positive, kreative und produktive Eigendynamik entwickeln kann, die Aufmerksamkeit der Presse oder das Wetter (das man einfach so – ohne zu klagen hinnehmen muss)…

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Ein gemeinsames Essen ist nie verkehrt!

Welches der vergangenen sechs Jahre, in denen wir neun Eigenproduktionen (vier Uraufführungen und fünf Neubearbeitungen) auf die Bühne gebracht haben, nun „das beste“ war, kann ich wirklich nicht sagen. Mal waren wir noch besser besucht als sonst, mal war die Stimmung im Ensemble nochmal ein Scheibchen besser als gewohnt, mal war die künstlerische, schauspielerische Herausforderung nochmal komplexer und damit dankbarer als in den anderen Jahren… Einen Index für Erfolg oder Scheitern festzulegen ist etwas sehr persönliches und obliegt jedem einzelnen. Ich persönlich habe in den vergangenen Jahren beides durchleben (und verstehen) dürfen. Prinzipiell könnte man sagen: „Wir waren gut besucht, den meisten Leuten hat es gefallen – passt.“ Das wirklich aufregende jedoch ist, jedes Jahr Erfahrungen mitzunehmen, mit diesen zu wachsen und den Anspruch zu leben, den THEATER SOMMER KLAGENFURT weiter zu verbessern, noch aufregender zu gestalten – geradezu perfekt zu machen..!

Mit diesem Anspruch und den wertvollen Erfahrungen aus sechs packenden Jahren setzen wir alles daran, dass unser siebtes Produktionsjahr alles andere als „verflixt“ wird.

Der Spielplan vom THEATER SOMMER KLAGENFURT 2016

Erstmals werden wir im Sommer 2016 zwei abendfüllende Neuproduktionen zeigen:

TSK2016_marindolina_Logo_rgb 2Zum einen besinnen wir uns zu unseren Anfängen zurück: eine zugespitzte, neugeschriebene Komödie bestehend aus Handlungssträngen dreier Klassiker der Weltliteratur, die geistreich, kurios und pfiffig zusammengeführt werden & SchauspielerInnen, die mit mitreißender Begeisterung teilweise in Doppelrollen agieren und sehr körperbetont ein Gefühlsspektrum zwischen abgrundtief verzweifelt und himmelhoch jauchzend abdecken werden. Dass bei einer guten Komödie viel tragisches mitschwingt ist uns bewusst, und gerade darin sehen wir die Stärke in „Marindolina“.

vorstellunggespraech_logoZum anderen werden wir heuer etwas machen, das wir bislang noch nie gemacht haben: Tantiemen an einen Verlag zahlen. (Was wir allerdings sehr wohl gemacht haben ist, unsere AutorInnen – nur halt direkt – für die Auftragswerke zu bezahlen!!!). Aber das machen wir sehr gerne, da Joachim Zelter mit seiner kafkaesken Groteske „Vorstellungsgespräch“ ein Meisterwerk geschrieben hat, das den Zahn der Zeit trifft. Dieses Stück stellt für uns die überaus dankbare Herausforderung dar, in Klagenfurt ein weiteres schauspielerisches Gesicht zu zeigen, und auch das „ernste Fach“ (obwohl es in der Groteske nicht nur ernst hergehen wird) zu bedienen.

Darüber hinaus erwarten Sie weitere Neuerungen und sehr schöne, allabendliche Überraschungen. Alles werden wir zwar nicht verraten (wegen dem Überraschungseffekt wäre es gewesen) – das sollten Sie sich einfach ansehen kommen!!! Einiges aber schon – und zwar wie gewohnt hier auf unserem Blog.

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Jörg Reifmesser pausiert 2016.

Ein Wermutstropfen bleibt: Jörg Reifmesser – eine sehr verdiente Konstante in unserem Schauspielensemble und ein überaus beliebter und geschätzter Kollege, wird heuer eine Auszeit vom theatralen Treiben im sommerlichen Kärnten nehmen. Wir wünschen Jörg (mit etwas Wehmut dafür aber von ganzem Herzen) eine erfüllende Auszeit und hoffen, dass er in den kommenden Jahren wieder Teil von Kärntens coolstem Sommertheater wird. Dennoch erwartet Sie mit Katarina Hartmann, Heidelinde Schuster und meiner Wenigkeit ein eingespieltes Ensemble, zu dem mit Sebastian Krawczinski und Christian Ruthner zwei Vollblutschauspieler treffen, die darauf brennen im Sommer Kärnten aus dem Häuschen zu locken.

Wir freuen uns schon sehr auf das Wiedersehen mit unserem treuen Publikum sowie auf etliche „neue“ Gesichter. Und hoffen, dass 2016 der „beste THEATER SOMMER KLAGENFURT ever“ wird… zumindest bis 2017… 😉

Alles Liebe & bis bald,

Wilhelm Prainsack | Leitung

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Kärntens coolstes Sommertheater hebt „Eine ehrenwerte Familie“ aus dem Taufbecken

Vergangenen Donnerstag haben wir unseren neusten theatralen Wurf uraufgeführt: Eine ehrenwerte Familie wurde vom Ensemble gerockt und ist von unserem Premierenpublikum (und auch von den inzwischen mehr als 250 BesucherInnen der restlichen Vorstellungen) mit Begeisterung angenommen worden! In den nächsten Wochen werde ich Euch über die Entstehungsgeschichte unseres Stückes berichten. Anfangen will ich mit dem Inhalt und Fotos, Fotos, Fotos 😉

Astrid, Josef, Seppi & Shakira

Astrid, Josef, Seppi & Shakira

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Astrid & Hugo

THEATER SOMMER KLAGENFURT präsentiert „Eine ehrenwerte Familie“

Der Sexualtherapeut Hugo und seine Frau Astrid sind zwei Spießer par excel- lence. Dafür machen sie es sich ziemlich bequem: Astrids Vater Josef wird in einem Nobel-Altersheim deponiert und der gemeinsame Sohn Seppi wird zum Studieren in die USA geschickt. Um sich gegenseitig ertragen zu können wird ein aufwendiges Lügengestrüpp geflochten. Die neue, kecke Haushälterin Shakira soll für Reinlichkeit im ehrenwerten Haushalt sorgen. Das eingespielte Leben unseres „Vorzeige-Ehepaares“ gerät allerdings aus den Fugen, als Josef aus dem Altersheim geschmissen wird und Seppi des Studierens leid ist. Nun heißt es wider Willen zusammenrücken im Haushalt des Musterpärchens. Nachdem die Problemchen aller Figuren ans Tageslicht kommen und Hugo versucht, an allen herumzudoktern, wird der innerfamiliäre Zwist auf die Spitze getrieben…

Shakira & Astrid

Shakira & Astrid

Josef & Shakira

Josef & Shakira

Wir sind überzeugt, dass (fast) alle unserer BesucherInnen sich selbst, jemanden im eigenen Clan, oder zumindest einen Bekannten in Eine ehrenwerte Familie wiedererkennen werden 😉

Bis 25. Juli nur in Klagenfurt am Wörthersee

Eine ehrenwerte Familie wird noch 20 Mal im schmucken Innenhof des Stadthaus Klagenfurt unter freiem Himmel gespielt. Derniere ist am 25. Juli, alle Spieltermine findet Ihr auf unserer Website. Wir freuen uns auf Euren Besuch, auf traumhaftes Wetter und spannende Vorstellungen!!! Unser Ensemble (Katarina Hartmann, Heidelinde Schuster, Gabriela Zaucher, Wilhelm Prainsack und Jörg Reifmesser) sowie unsere Regisseurin Angie Mautz können es kaum erwarten, auch Dich aus dem Häuschen zu locken!!!

Astrid, Seppi & Hugo

Astrid, Seppi & Hugo

Hugo, Seppi, Josef, Shakira & Astrid

Hugo, Seppi, Josef, Shakira & Astrid

Hugo & Josef

Hugo & Josef

Herzlichst – im Namen des gesamten Ensembles,

Wilhelm Prainsack

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Jahresmitte zu Sylvester – Ein Blick nach vorne & einer zurück

Liebe Leserschaft,

das Kalenderjahr neigt sich dem Ende zu und viele Menschen freuen sich auf neue Herausforderungen in einem glücklichen, gesunden neuen Jahr 2013. Auch wir freuen uns schon sehr auf das kommende Jahr – obwohl wir Theaterschaffende eher in Saisonen, also von Sommer zu Sommer denken – ähnlich wie die Kicker! So gesehen ist für uns Organisatoren jetzt Jahresmitte und Zeit, mal etwas zurück und nach vorne zu schauen:

Stadthaus Klagenfurt Stadthaus Klagenfurt

In den letzten drei Jahren haben wir viel erreicht. Besonders freut uns, dass sich der THEATER SOMMER KLAGENFURT so toll in Kärnten etablieren konnte und wir uns einen hervorragenden Ruf sowie damit verbunden ein Stammpublikum aufgebaut haben. Das lässt sich wohl darauf zurückführen, dass wir Theater produzieren, hinter dem wir zu hundert Prozent stehen und das wir auch selbst gerne anschaun; dass wir in der Auswahl der Stoffe und deren Bearbeitung nicht „zielgruppenorientiert“ handeln und so authentisch in unserer künstlerischen Arbeit bleiben; und natürlich, dass Kärnten – insbesondere Klagenfurt – sehr offen für intelligent bearbeitete, moderne und überraschende Inszenierungen ist!

Unserer Linie, alles völlig aus der Fassung zu bringen, mit einer gehörigen Portion Lokalkolorit sowie Frechheit zu würzen und unkonventionell mit professionellen Theaterschaffenden in den Innenhof vom Stadthaus Klagenfurt zu zaubern, bleiben wir natürlich weiterhin treu. Im Sommer 2013 werden wir uns kompromisslos Shakespeare und Nestroy annehmen und die beiden großartigen Dramatiker aufeinanderprallen lassen!  Wie das aussehen soll und was Sie sich kommenden Sommer von uns erwarten dürfen, erfahren Sie in den kommendem Wochen hier auf diesem Blog!

Der THEATER SOMMER KLAGENFURT 2013 – Shakespeare & Nestroy

Für diese literarischen Herausforderung konnten wir mit Isabella Feimer eine der spannendsten Dramatikerinnen der österreichischen Gegenwart gewinnen – vielen Literaturinteressierten ist sie als Nominierte für den Ingeborg Bachmann Preis 2012 bzw. als Preisträgerin des Literaturpreis 2012 der Akademie Graz in bester Erinnerung. Am 2. Jänner erscheint ihr Debütroman „Der afghanische Koch“ – zwei weitere werden in den folgenden beiden Jahren folgen. Im Mai wird mit „Pornoladen“ ihr neues Theaterstück im Wiener Kosmos Theater uraufgeführt. Für Klagenfurt bekam sie allerdings die Auflage, nix mit Porno zu schreiben… muss sie auch nicht, bringen doch Shakespeare und Nestroy genug an amourösem Stoff in ihren Werken mit!

Neben viel Bewährtem sowie einigen bekannten Gesichtern wird es aber auch tolle neue Mitarbeiter, neue aufregende Kooperationen und auch ein neues Raumkonzept geben.

Obwohl wir mit den Planungen sehr weit fortgeschritten sind und das Team (Isabella, unsere neue Produktionsassistentin Christina und wir beide) schon viel an Vorarbeit geleistet haben, wissen wir leider noch nicht ob und in welcher Höhe der THEATER SOMMER KLAGENFURT 2013 subventioniert wird. Die politische Lage sowohl in Klagenfurt als auch im Land Kärnten lässt derzeit keinen Budgetbeschluss zu; voraussichtlich wird mit der sogenannten Zwölftelregelung budgetiert, was eine langfristige Planung für viele Institutionen kaum möglich macht. Trotzdem – die Vorgespräche waren sehr gut und wir sind guter Dinge, dass wir auch 2013 Unterstützung durch unsere Subventionsgeber bekommen. Aber wie heisst es so schön: solang man nix genaues weiss, weiss man nix genaues nicht, und solang nix schriftlich ist, is nix fix…

In diesem Sinn, schauen wir was die Zukunft bring – wir werden auf jeden Fall unser Allerbestes dazu beitragen!

Wir wünschen Ihnen/Euch ein frohes Fest sowie einen guten Rutsch in ein gesundes, glückliches und erfolgreiches Jahr 2013!

Herzlichst,

Wilhelm Prainsack & Robert Saringer

Wilhelm Prainsack & Robert Saringer

Wilhelm Prainsack & Robert Saringer

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Die Kunst und die Korruption – lauter Verbrecher im Kulturbereich

Am 22. März 2012 hab ich hier meinen allerersten Blog geschrieben. Über ein mehr oder weniger kompliziertes Gesetz – ob es für uns relevant ist, konnte bis dato noch nicht ganz geklärt werden. Trotz der trockenen Materie war es irgendwie spannend, das Thema zu behandeln und auch Feedback zu erhalten. Deshalb möchte ich mich heute einer ähnlichen Thematik annehmen – dem ANTI-KORRUPTIONSGESETZ!

Ui, klingt wild! Doch was hat das mit uns braven und gesetzestreuen Kulturveranstaltern zu tun? Das trifft doch nur KGH und den Meischi, oder? Nein, sollte es in der aktuellen Form beschlossen werden, triffts auch uns…

Sponsoring und Korruptionsstrafrecht

Anfang Oktober durfte ich einem wirklich interessanten Vortrag von o.Univ.Prof. Dr. Wolfgang Brandstetter lauschen. Er ist Vorstand des Instituts für Europäisches und Österreichisches Wirtschaftsstrafrecht an der WU Wien und sprach bei einer Tagung für Kultursponsoring über Gesetzesänderungen, die gerade für uns Kulturveranstalter nicht unwichtig erscheinen.

Zum Thema Sponsoring und Korruptionsstrafrecht steht im § 307 ff StGB (öffentlicher Bereich):

(1) Wer einem Amtsträger oder Schiedsrichter für die pflichtwidrige Vornahme oder Unterlassung eines Amtsgeschäfts einen Vorteil für ihn oder einen Dritten anbietet, verspricht oder gewährt, ist mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren zu bestrafen. Ebenso ist zu bestrafen, wer einem Sachverständigen (§ 304 Abs. 1) für die Erstattung eines unrichtigen Befundes oder Gutachtens einen Vorteil für ihn oder einen Dritten anbietet, verspricht oder gewährt.

Ich möchte jetzt auch niemanden mit faden Gesetzestexten langweilen – nur in der Praxis heißt das folgendes: der THEATER SOMMER KLAGENFURT feiert am 20. Juni 2013 die Premiere seines neuen Stücks. Dazu werden natürlich Freunde und Familie, Sponsoren, Unterstützer, Medien und auch öffentliche Amtsträger eingeladen. Diese Amtsträger (zB. Politiker) dürften aus so einer Einladung jodoch keinen Vorteil ziehen. Tun sie aber, da sie ja von uns eingeladen werden und sich unentgeltlich eine Theatervorstellung ansehen. Nach dem Anti-Korruptionsgesetz (neuer Entwurf) ist dies strafbar – sowohl für den Einlader als auch für den Eingeladenen.

Der Workaround

Jetzt gibt es offiziell zwei Wege, dieses schwerwiegende Verbrechen nicht zu begehen:

Erstens: man läd zwar sämtliche Besucher zur Premiere ein, bittet aber alle geladenen Vertreter der Politik zur Kasse; (Ausnahme: Politiker, die direkt mit der Veranstaltung zu tun haben, etwa aus dem zuständigen Kulturreferat).

Zweitens: man läd auch sämtlichte Politiker ein, muss ihnen aber klar machen, dass sie einen Betrag im Gegenwert einer Eintrittskarte einer karitativen Organisation zu spenden haben und den Beleg am Eintritt vorweisen müssen.

Beide Lösungen sind irgendwie nicht wirklich charmant. Gerade bei uns in Kärnten bewegt man sich politisch auf sehr dünnem Eis, das ist hinlänglich bekannt. Umso wichtiger ist es, eine ausgewogene Palette an politischem Coleur bei der Premiere vertreten zu haben. Das könnte aus genannten Gründen zukünftig sehr schwierig werden. Die Folgen sind weniger mediale Aufmerksamkeit und es könnte uns in Zukunft im allerschlimmsten Fall die Subventionen kosten.

Vergraulte Sponsoren

Im Jahre 2008 hatte Österreich eines der härtesten Anti-Korruptionsgesetze der EU. Damals wurde die sogenannte „politische Landschaftspflege“ generell unter Strafe gestellt – niemand durfte etwas annehmen. Schnell wurde unter den Kulturveranstaltern Kritik laut – der sogenannte „Anfütterungsparagraph“ müsse sofort ersatzlos gestrichen werden, weil durch die Kriminalisierung die für den Kulturbereich extrem wichtigen Sponsoren verschreckt werden könnten.  Derzeit liegt die Grenze für die Annahme von Geschenken (etwa Eintrittskarten) bei 100 Euro. Das könnte sich jetzt ganz schnell wieder ändern. Die neuen Gesetzesentwüfe für das Anti-Korruptionsgesetz liegen auf dem Schreibtisch von Ministerin Karl – wie bereits oben beschrieben darf man dann beschenken – jedoch nur unter bestimmten Voraussetzungen. Ein Balanceakt.

Es ist also nicht ganz einfach, Kultur zu machen. Wir warten mit Spannung auf den neuen Entwurf. Wie dann die Konsequenzen im Detail aussehen ist noch nicht klar. Klar ist allerdings, dass wir uns unsere kommende Premiere dadurch nicht vermiesen lassen und den THEATER SOMMER KLAGENFURT 2013 unter allen Umständen fulminant eröffnen werden!!!

Alles Liebe,

Robert Saringer

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Das Puff, die Bergwacht und das Weiße Rössl am Wörthersee

Liebe Freunde (und vor allem), liebe (Kultur)Veranstalter!

Wer von uns in der Veranstaltungsbranche kennt nicht das Problem, das mühsamst geplante und produzierte Event der großen Masse auch kundzutun? Facebook-Events hin, Twitter-Getzwitscher da – der Großteil (zumindest unserer) Besucher kommt, weil wir ihnen auf der Straße begegnen, sie teilweise förmlich anspringen. Nämlich in Form von Plakaten. Das gemeine Print-Plakat ist und bleibt für uns immer noch die wichtigste Form der Kundgebung. Plakate sind mittlerweile recht erschwinglich geworden, Plakatflächen jedoch nicht*.

Trotz der Unterstützung der Stadt Klagenfurt ist die sogenannte „Wildaffichierung“ ein Thema für uns. Einerseits aus Kosten- und Verbreitungsgründen, andererseits weil wir natürlich trotz unseres seriösen Kulturauftrages immer noch ein bissl die rebellischen Rock’n’Roller geblieben sind. Oh, wie sind wir wild!

Auf unserer extrem wilden Affichierungstour haben wir in Maria Wörth eine hübsche Werbung auf der Wand einer aufgelassenen Imbissbude entdeckt. Und wir dachten uns „das verflixte Zehnte Jahr passt doch wunderbar zu dem feschen Mädel auf dem anderen Plakat!“ – so haben wir unser „Weißes Rössl“ einfach dazugeschummelt.

Plakat Theater Sommer Klagenfurt La Cocotte

Die Damen und Herren von der Kärntner Bergwacht sahen das jedenfalls anders und offensichtlich nicht so gern. Deshalb hat uns einige Zeit später ein hübsches Brieflein erreicht, welches ich euch auch keinesfalls vorenthalten möchte:

Die Kärntner Bergwacht schaut also ganz genau! Zum Glück sehen sie diesmal von einer Anzeige ab – vielen Dank, liebe Bergwacht!!! Wir können nur im Moment eurer Aufforderung, das Plakat zu entfernen nicht nachkommen, da wir zur Zeit in unserem Produktionsbüro in Wien neue Schandtaten für den THEATER SOMMER KLAGENFURT 2013 aushecken – schließlich dürfen wir ja nicht mehr Wildaffichieren. Und irgendwie müssen wir ja unser unbändiges Rebellentum ausleben!

Ich denke, wir müssen uns auch demnächst auf eine Dienstreise ins „La Cocotte“ begeben um nachzuforschen, ob sie wohl auch einen Brief (oder gar einen Hausbesuch) der Kärntner Bergwacht bekommen haben. Also, OBACHT, liebe Kollegen!

Herzlichst,

Robert Saringer

* Wir möchten uns an dieser Stelle recht herzlich bei der Stadt Klagenfurt und der PSG bedanken, die uns Jahr für Jahr ihre kostbaren Plakatflächen zur Verfügung stellen!!!

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Das Rössl ist tot – es lebe das Rössl!

Liebe Freunde des THEATER SOMMER KLAGENFURT,

gestern wurde vor vollem Haus die allerletzte Vorstellung der Erfolgsproduktion „Im Weißen Rössl am Wörthersee – keine Operette, doch völlig aus der Fassung“ gespielt. Das war eine ganz besondere Derniére, denn diese Produktion hat dem gesamten Team und vor allem auch den zahlreichen Besuchern große Freude – und außerdem eine sehr schöne Fortsetzung beschert!

Das „Rössl“ ist abgespielt – es lebe das „Rössl“! Noch bis 21. Juli 2012 wird der zweite Teil „Im Weißen Rössl am Wörthersee – Das verflixte zehnte Jahr!“ im Innenhof des wunderschönen Stadthaus Klagenfurt aufgeführt. Und heute, werter Leser, haben wir wieder ein ausverkauftes Haus, denn unsere Besucher erwartet eine ganz besondere Vorstellung:

Das war der zweite „Bittwoch“ 2012 – außerdem der ergiebigste und damit der wohl erfolgreichste ever! Herzlichen Dank an dieser Stelle unserem tollen Publikum, das diese Vorstellung auch für uns zu einem besondern Erlebnis werden ließ!

Mit dem „Spezialmenü“ schliessen wir den heurigen „Bittwochs“- Kreis und bescheren unserem Publikum einen außergewöhnlichen Theaterabend. Zum einen werden uns „ROTE NASEN  Clowndoctors“ Einblick in ihre Arbeit gewähren und zum anderen wird jeder Besucher mit mindestens einem der zahlreichen Geschenke nach Hause gehen, die der THEATER SOMMER KLAGENFURT die letzten beiden „Bittwochs“ geschenkt bekommen hat. Wir freuen uns über das sensationelle „Bittwochs“ – Publikum und darüber, gemeinsam mit unseren Besuchern und den Casinos Austria das Kärntner Team von „ROTE NASEN Clowndoctors“ zu unterstützen!

Der erste der beiden „Bittwoch“.  Abzustauben gibt es für unsere Gäste heute Abend mehr als genug! www.bittwoch.at

Schon etwas wehmütig – aber auch mit Stolz auf das bereits Erreichte, gehen wir in unsere letzten Vorstellungen für das heurige Jahr und hoffen auch Sie (sofern Sie noch Karten ergattern sollten ;), in einer unserer Vorstellungen begrüssen zu dürfen!

„Im Weißen Rössl am Wörthersee – keine Operette, doch völlig aus der Fassung“, 2012, foto by Marion Puschitz

Alles Liebe,

Wilhelm Prainsack

Ein Kommentar

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Apfeltalk – Halbzeit & Bestandsaufnahme

Jetzt ist es schon wieder einmal soweit: Kaum sind die Theaterleut angekommen, sind sie auch schon fast wieder weg. Schon lustig, wenn man bedenkt, wie viel Zeit die sich immer nehmen, aber trotzdem vergeht dann alles so schnell… Aber das ist nun einmal so. Mein Zwischenfazit ist: Es läuft super und die Besucher gehen glücklich und extrem gut gelaunt nach den Vorstellungen ihrer Wege. Das ist für die Theaterleut auch das wichtigste, die meinen sogar, dass genau das die Anforderung des THEATER SOMMER KLAGENFURT sein soll! Aber sonst sind auch schon so allerhand Dinge passiert, die ich sowas von gar nicht für mich behalten kann:

Der erste „Bittwoch“ der Saison ist lupenrein über die Bühne gelaufen. Die Vorstellung war natürlich wieder so knackevoll, dass man mir fast die Sicht versperrt hat. Aber Mein Gott – da darf man sich wirklich nicht aufregen, ist ja für einen guten Zweck. Und schöne Sachen ham´s da bekommen, das sag ich dir: Einen Haufen an Spirituosen, Wein, Sekt, CD´s, DVD´s, Bilder, Bücher, Flaschenwärmer, Gewand, ein Schokobrunnen und und und… Falls du noch was zum Loswerden zuhause hast: Heute Abend geht der „Bittwoch“ in die letzte Runde für dieses Jahr! Und falls du etwas abstauben willst, komm zum „Spezialmenü“ am 18. Juli. Was da genau passiert, liess am besten selbst nach: www.bittwoch.at

So ging es beim ersten „Bittwoch“ 2012 zu. Wer wird beim Spezialmenü dann wohl mit welchem Geschenk nach hause gehen?

Dann ist was geiles passiert: Stell dir vor, du sitzt im Theater und es fängt an zu regnen. Ziemlich blöd, oder?

2011 – Regenunterbrechung

Schlussapplaus in der Alpe Adria Galerie, 2011

Das ist einem deutschen Urlauberpaar bei der einzigen verregneten Vorstellung im letzten Jahr passiert. Dann haben die beiden aber nicht abgewartet, denn die Vorstellung wurde dann ja eh in der Alpe Adria Galerie zu Ende gespielt. Heuer kamen sie wieder zum Urlauben an den Wörthersee und freuten sich einen Haxen aus, dass das „Rössl“ wieder gespielt wird. So haben die beiden sich das Stück ab der Pause zu Ende angesehen und saßen gleich neben mir. Was die zwei gelacht haben… da hab ich als ganzer mitgescheppert.

Dann war da auch noch eine Frau da, die gleich zwei weitere Frauen mitgenommen hat. Die mit den feuerroten Haaren hat einen Text geschrieben – aber Hallo! – vom feinsten… Und gemeinsam mit der Blonden und der Brünetten haben sie den nach der Vorstellung dann vorgelesen.

Astrid, Veronika & Isabella Feimer lesen

Die rothaarige, also Isabella Feimer, hat tags darauf im Rahmen des Bachmannpreises gelesen, da hab auch ich ihr die Daumen gedrückt. Den Preis hat aber eine andere mit einer anderen Frisur (da sag ich jetzt lieber nix dazu) abgeheimst…

Und dann ist mir mal mein Herz stehengeblieben, frage nicht – so dermassen erschreckt hab ich mich… In einer Szene hebt ein Schauspieler den anderen kopfüber. Falls du das Stück „Das verflixte zehnte Jahr“ schon gesehen hast, wirst du mir beipflichten können, dass das jetzt ein bissl schwierig zu beschreiben ist, was die zwei da machen. Auf jeden Fall haben sie es an diesem besagten Tag anders gemacht. Und zwar so, dass einer ein blaues Auge und der andere ein blutiges Knie und eine aufgerissene Hose davongetragen hat. Schön war das nicht – obwohl man sagen muss: gut, dass da nicht mehr passiert ist, auf diesem Pflastersteinboden…! Das Publikum hat das glaub ich gar nicht so recht mitgekriegt, weil die beiden so dermassen professionell weitergespielt haben, dass die gedacht haben müssen: Wow, gewagte Choreographie.

Aber so ist es oft im Leben. Meistens, wenn was passiert, ist es eh nicht so schlimm – dafür kommt es aber irgendwann dann dicke. Aber weisst was: in meinem Fall, und in dem der Theaterleute will ich mir wünschen, dass das noch möglichst lange auf sich warten lässt!

In dem Sinn: Neun Vorstellungen kannst mich noch bewundern kommen – in keinen zwei Wochen mehr werde ich dann wieder für ein Jahr von den schönen Erinnerungen an die letzten drei THEATER SOMMER KLAGENFURT alleine im Innenhof zehren müssen.

Ich – während der Proben, 2012

Alles Liebe,

Dein Apfel

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Apfeltalk – Welturaufführung, Diskussionen & Probenprozesse

Theaterleut ́ sind schon ein eigenes Volk. Jaja, mir ist schon klar: Tiroler sind auch ein eigenes Volk. Oder Indianer: aber die reden halt nicht sooo viel! Da genügt ein einfaches „Howgh“, dann wird an der Pfeife gepofelt und gut ist. Jetzt wirst Du Dich vielleicht fragen: warum zum Teufel machen das die Theaterleut ́ nicht auch so, warum wird geredet, geschaut, geredt geschaut und dann wieder ein bisschen gestammelt? Und da muss ich Dir sagen: keine Ahnung. Am Rauchen wird ́s wohl nicht liegen – gequalmt wird genug. Dann schon eher am „Hau“. Aber das ist wahrscheinlich erst dann cool, wenn man quasi Pierre Price ist, oder von mir aus Waterloo.

Auf jeden Fall freue ich mich, dass die Theaterleute wieder hier in meinem Innenhof sind und mir als Apfelskulptur den Alltag versüßen! Denen beim Probieren zuzuschauen ist echt witzig. Und wenn die mit den Proben fertig sind, wird so emsig weitergehackelt, dass sogar die Ameisen ihre Freude beim Zuschauen hätten. Geputzt, diskutiert, geschaut, diskutiert, herumgeschoben, diskutiert, telefoniert und dann wird die ganze Nacht mit dem Licht solange herumprobiert bis mir die Sonne wieder auf meinen schön geschliffenen Korpus scheint – und schon geht es wieder mit den Proben weiter…

Und weisst was: heute Abend ist Premiere. Da sind die aber sowas von nervös und so ruhig, dass ich fast Angst um sie kriege. Bei der ausverkauften Vorstellung werden sie dann wieder aufdrehen und spielen, als wenn es kein morgen gäbe! Dann wird es wieder ein bissl ruhig hier im Innenhof – zumindest tagsüber. Das macht mich etwas traurig. Damit du einen Eindruck davon bekommst, wie köstlich ich mich den ganzen Tag hier unterhalte, ein Beweisvideo (Bin gespannt, ob Du auch mich auf dem Video findest):

Aber dass so viel diskutiert wird bei den Theaterleuten geht mir halt auch nicht in die Birne… Aber mein Gott: durchs Reden kommen die Leut zammen heisst es ja so schön. Und auf einmal geht´s schwuppdiwupp und das Stück steht so tip top da, dass ich mich frage: wären all die Diskussionen echt notwendig gewesen? Die Theaterleut ́ meinen, dass ja. Aber bitte – ich, musst du wissen, bin da ja mehr so der große Schweiger…

Ich bleib da lieber bei Winnetou: Howgh & Friede

Herzlichst,

Dein Kunstapfel

P.S.: Vielleicht kommst du mich die nächsten Tage mal besuchen – schön wäre das, wenn wir uns auch mal kennen lernen! Bei der Gelegenheit stelle ich dir diese Theaterleute gerne vor – oder erzähle dir hinter vorgehaltener Hand mehr, hehe 😉

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Premierenfieber – Im Weißen Rössl am Wörthersee, THEATER SOMMER KLAGENFURT

Liebe Leserin, lieber Leser,

heute beschreiten wir mit der Wiederaufnahmepremiere von „Im Weißen Rössl am Wörthersee – keine Operette, doch völlig aus der Fassung“ einen Meilenstein im diesjährigen THEATER SOMMER KLAGENFURT. Eva und Jörg haben sich prächtig in unser Stück integriert, haben Josepha bzw. Leopold neues Leben eingehaucht und diese Figuren weiterentwickelt. Wir freuen uns wahnsinnig auf unser Publikum und die Vorstellungen – heute Abend werden wir vor Lampenfieber hochkonzentriert sein! Wie locker wir uns dann in wenigen Tagen auf die Abende vorbereiten, beweist dieses Video aus dem letzten Jahr, aufgenommen vor einer der letzten Vorstellungen:

Die nächste Woche bedeutet für uns noch sehr viel Arbeit und ein durchdachtes Zeitmanagement: abends spielen wir des „Rössl“ ersten Teil, im Anschluss an die Vorstellungen um etwa 23:15 wird wie an den Vormittagen für den zweiten Teil probiert. „Im Weißen Rössl am Wörthersee – das verflixte zehnte Jahr“ feiert am 28. Juni seine Welturaufführung. Bis dahin stehen noch einige Probeeinheiten und Nachtschichten auf dem Plan. Und morgen in einer Woche – bei der großen Premiere – wird das Lampenfieber uns wieder zu Höchstleistungen peitschen!

Damit wir uns jetzt nur noch auf die Proben konzentrieren können, haben wir schon anständig die Werbetrommel gerührt und in Klagenfurt von uns reden lassen:

Ich wünsche uns und allen anderen Freiluftveranstaltern Wetterglück und putze meine Teller leer, damit ein wunderschöner THEATER SOMMER KLAGENFURT garantiert ist!

Alles Liebe & bis bald,

Wilhelm Prainsack

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