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RAUS INS THEATER – REIN IN DIE NORMALITÄT

Nachdem die Covid-19 Pandemie auch Österreich erreicht hat, nach vielen Einschränkungen im gesellschaftlichen Leben und langem Bangen ist es nun endlich fix: Klagenfurts Freilufttheater zeigt im kommenden Sommer Peter Limburgs Komödie PIRANHAS IM WASSERBETT.

Anbei finden Sie zusammengefasst, was wir in den vergangenen Monaten unternommen haben und einen Ausblick, was wir nun vorhaben.

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Chronologie:

Die meisten Vorbereitungen wie Verhandlungen mit dem Verlag, Künstlerverträge, Einreichungen für öffentliche Drittmittel, Akquise privater Drittmittel, Reservierung der Locations etc. wurden bereits im vergangenen Jahr erledigt. Auch ein Regiekonzept wurde erarbeitet. Mit dem Online-Kartenvorverkauf, der so gut wie noch nie angelaufen ist, wurde Mitte Dezember begonnen. Die Premiere war für 25.06., Probenstart für 04.05.2020 angesetzt.

Mit dem Lockdown kam natürlich die Verunsicherung, wie es weitergehen wird. Nachdem die Bundesregierung am Montag, den 06. April 2020 bekanntgegeben hat, dass Veranstaltungen mit Publikum bis Ende Juni verboten bleiben, haben wir unsere Premiere auf den 07.07.2020 verlegt. Insgesamt mussten elf Vorstellungen verschoben werden. Der Kartenvorverkauf kam aus nachvollziehbaren Gründen auch völlig zum Erliegen.

Im Bewusstsein, dass wir als Freiluftveranstalter, der auch keine fixen Tribünenaufbauten hat, sondern die Spielstätte individuell gestalten kann, mehrere Möglichkeiten als etwa klassische Indoor-Bühnen haben, begannen wir, unser Konzept zu überdenken und alternativ-Szenarien durchzuspielen. Uns war auch klar, dass wir – wenn Veranstaltungen erlaubt werden würden – Abstandsregeln einhalten werden müssen und dadurch weniger Plätze anbieten können und somit wesentlich weniger Einnahmen durch den Spielbetrieb erzielen werden. 

Allerdings wollten wir unsere Veranstaltung nicht vorschnell absagen, weil wir alle spielen wollen und absolut bereit waren und sind, unter strikter Einhaltung aller notwenigen Sicherheitsvorkehrungen unserer Profession nachzugehen um unserem Publikum gerade in Zeiten wie diesen den Zugang zum Theater zu ermöglichen. Darüber hinaus wollten wir nicht die Hoffnung aufgegeben, dass der THEATER SOMMER KLAGENFURT seiner Verantwortung als Arbeitgeber nachkommen und aufrechte Verträge mit MitarbeiterInnen sowie Kooperationspartner erfüllen kann.

Die Pressekonferenz mit Kulturminister Werner Kogler und der Kunststaatssekretärin Ulrike Lunacek am 17.04.2020 warf bei mir mehr Fragen auf als es Antworten gab. Seit 05. Mai stand ich auch in Mail-Kontakt mit dem Kulturministerium. Dabei habe ich konkrete Möglichkeiten erörtert, wie wir im Innenhof des Stadthauses Klagenfurt Theater spielen können und gleichzeitig ein Ansteckungsrisiko so gering wie möglich halten können. Auf all diese Überlegungen können wir nun aufbauen und mit den konkreten Vorbereitungen beginnen.

Die am 25.05.2020 präsentierten Lockerungen für Veranstaltungen begrüßen wir und erachten diese auch – besonders bei Freiluftveranstaltungen, als vernünftig. Eine Maskenpflicht sowie ein Abstand von einem Meter selbst zwischen in einem Haushalt lebenden Personen während den Vorstellungen (auch bei Freiluftveranstaltungen), wie es noch in der Woche vor der Präsentation der Lockerungen diskutiert wurde, wäre für mich ein Kriterium gewesen, heuer nicht zu spielen. Wir sind froh, dass wir so lange zugewartet haben, nun eine Perspektive haben und wir hoffen, dass viele Menschen den Weg RAUS INS THEATER, REIN IN DIE NORMALITÄT wählen werden!

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Status Quo:

Wir spielen! Alles wird etwas anders und doch ein bisschen fast so wie früher – als die Normalität einfach nur normal war und nicht in alt und neu kategorisiert werden musste. Zur Gewährung der Sicherheit unserer Gäste und MitarbeiterInnen haben wir uns so einiges einfallen lassen.

Wir sind stolz, dass es uns als einem von ganz wenigen Sommertheatern in Österreich gelingt, unser Programm durchzuziehen. Durch viele große und dutzende kleine Einsparungen, etliche Eigenleistungen, die Unterstützung zahlreicher FreundInnen des THEATER SOMMER KLAGENFURT und ein hohes Maß an Kreativität haben wir ein Konzept erarbeitet, die Produktion dennoch in gewohnt hoher künstlerischer Qualität zu realisieren. Besonderer Dank gilt all unseren Sponsoren und Partnern, die uns durch die Krise begleiten. Viele unterstützen uns zudem mit Extra-Sachleistungen, was wiederum unser Budget entlastet.

Wir haben uns auch bewusst entschieden, die Kartenpreise nicht zu erhöhen, weil nicht nur wir Kulturschaffende, sondern leider ganz viele Menschen unterschiedlichster Branchen von Einkommensverlusten betroffen sind. Auch die BITTWOCH Initiative wird es heuer natürlich wieder geben – an ausgewählten Tagen können Geschenke gegen Eintrittskarten getauscht werden. Also steht der Zugang zu unseren Kulturveranstaltungen auch wirklich allen Menschen offen. 

Im Focus unserer Planung stand, dass unsere Gäste nichts von den Einsparungen merken und den Theaterabend wie gewohnt bei uns genießen können. Größere Budgetposten die heuer dem Sparstift zum Opfer fielen sind etwa Tribünenaufbauten, Kosten für Plakatierung (und warum dann doch Plakate und sogar noch mehr als sonst hängen werden, ist so eine schöne Geschichte, dass ich Sie Ihnen in einem eigenen Blog erzählen werde), Unterbringungskosten für MitarbeiterInnen (alle konnten – im Einverständnis – privat untergebracht werden, was zwar nett und lustig sein kann, aber eben nicht den Regularien professionellen Arbeitens entspricht), Mieten für Proberäume, Technik und leider auch Personal. Mit Wehmut stellen wir fest, dass die Einsparungen vorwiegend lokale Unternehmen und Personen treffen, die mit uns seit vielen Jahren zusammenarbeiten und teilweise um ihre Existenz kämpfen. Die organisatorische Arbeit wird fast zur Gänze ehrenamtlich durchgeführt. 

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Was bleibt ist die Leidenschaft und Überzeugung, gerade in Zeiten wie diesen eine verdammt gute Komödie zu zeigen, ein angespanntes Budget und die Hoffnung, dass sich genug Menschen ins Theater „trauen“. So sehr wir es lieben, für unser Publikum zu spielen, so sehr wir fürs Theater brennen, muss angemerkt sein, dass professionelle, freie Theaterarbeit unter diesen Umständen auf längere Sicht nicht möglich sein wird.

In den letzten Monaten habe ich mir viele Gedanken gemacht. Durch die mediale Berichterstattung und viele Kommentare stellte sich auch mir die Frage – wie systemrelevant ist Kultur – insbesondere Theater – denn nun wirklich? 2012 habe ich den Kulturbegriff des THEATER SOMMER KLAGENFURT definiert. Tut gut, ihn wieder zu lesen.

Also seien Sie sich bewußt: so einmalig wie heuer wird Sommertheater nie wieder. Trauen Sie sich!

Wilhelm Prainsack 

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Welches war das „beste“ Jahr ever? Vermutlich das kommende…

Seit 2010 starten wir jedes Jahr mit dem Anspruch „den besten Theater Sommer Klagenfurt ever“ auf die Bühne zu bringen. Einmal ist uns das tatsächlich gelungen. Welches Jahr nun de facto das „beste“ war, müssen all die involvierten Personen wohl mit sich selbst ausmachen. Was ich allerdings mit Sicherheit sagen kann ist, dass wir Jahr für Jahr alles darangesetzt und hart gearbeitet haben, das jeweilige Produktionsjahr zum besten, erfolgreichsten zu machen und um unser Publikum bestens zu unterhalten.

Neben einer professionellen, organisatorisch ausgeklügelten Vorbereitung, einem raffinierten Regiekonzept und einem homogenen Team hängt der Erfolg einer Produktion auch von Faktoren ab, auf die man als Produzent nur bedingt Einfluss hat: die Stimmung im Team, die im Idealfall eine sehr positive, kreative und produktive Eigendynamik entwickeln kann, die Aufmerksamkeit der Presse oder das Wetter (das man einfach so – ohne zu klagen hinnehmen muss)…

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Ein gemeinsames Essen ist nie verkehrt!

Welches der vergangenen sechs Jahre, in denen wir neun Eigenproduktionen (vier Uraufführungen und fünf Neubearbeitungen) auf die Bühne gebracht haben, nun „das beste“ war, kann ich wirklich nicht sagen. Mal waren wir noch besser besucht als sonst, mal war die Stimmung im Ensemble nochmal ein Scheibchen besser als gewohnt, mal war die künstlerische, schauspielerische Herausforderung nochmal komplexer und damit dankbarer als in den anderen Jahren… Einen Index für Erfolg oder Scheitern festzulegen ist etwas sehr persönliches und obliegt jedem einzelnen. Ich persönlich habe in den vergangenen Jahren beides durchleben (und verstehen) dürfen. Prinzipiell könnte man sagen: „Wir waren gut besucht, den meisten Leuten hat es gefallen – passt.“ Das wirklich aufregende jedoch ist, jedes Jahr Erfahrungen mitzunehmen, mit diesen zu wachsen und den Anspruch zu leben, den THEATER SOMMER KLAGENFURT weiter zu verbessern, noch aufregender zu gestalten – geradezu perfekt zu machen..!

Mit diesem Anspruch und den wertvollen Erfahrungen aus sechs packenden Jahren setzen wir alles daran, dass unser siebtes Produktionsjahr alles andere als „verflixt“ wird.

Der Spielplan vom THEATER SOMMER KLAGENFURT 2016

Erstmals werden wir im Sommer 2016 zwei abendfüllende Neuproduktionen zeigen:

TSK2016_marindolina_Logo_rgb 2Zum einen besinnen wir uns zu unseren Anfängen zurück: eine zugespitzte, neugeschriebene Komödie bestehend aus Handlungssträngen dreier Klassiker der Weltliteratur, die geistreich, kurios und pfiffig zusammengeführt werden & SchauspielerInnen, die mit mitreißender Begeisterung teilweise in Doppelrollen agieren und sehr körperbetont ein Gefühlsspektrum zwischen abgrundtief verzweifelt und himmelhoch jauchzend abdecken werden. Dass bei einer guten Komödie viel tragisches mitschwingt ist uns bewusst, und gerade darin sehen wir die Stärke in „Marindolina“.

vorstellunggespraech_logoZum anderen werden wir heuer etwas machen, das wir bislang noch nie gemacht haben: Tantiemen an einen Verlag zahlen. (Was wir allerdings sehr wohl gemacht haben ist, unsere AutorInnen – nur halt direkt – für die Auftragswerke zu bezahlen!!!). Aber das machen wir sehr gerne, da Joachim Zelter mit seiner kafkaesken Groteske „Vorstellungsgespräch“ ein Meisterwerk geschrieben hat, das den Zahn der Zeit trifft. Dieses Stück stellt für uns die überaus dankbare Herausforderung dar, in Klagenfurt ein weiteres schauspielerisches Gesicht zu zeigen, und auch das „ernste Fach“ (obwohl es in der Groteske nicht nur ernst hergehen wird) zu bedienen.

Darüber hinaus erwarten Sie weitere Neuerungen und sehr schöne, allabendliche Überraschungen. Alles werden wir zwar nicht verraten (wegen dem Überraschungseffekt wäre es gewesen) – das sollten Sie sich einfach ansehen kommen!!! Einiges aber schon – und zwar wie gewohnt hier auf unserem Blog.

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Jörg Reifmesser pausiert 2016.

Ein Wermutstropfen bleibt: Jörg Reifmesser – eine sehr verdiente Konstante in unserem Schauspielensemble und ein überaus beliebter und geschätzter Kollege, wird heuer eine Auszeit vom theatralen Treiben im sommerlichen Kärnten nehmen. Wir wünschen Jörg (mit etwas Wehmut dafür aber von ganzem Herzen) eine erfüllende Auszeit und hoffen, dass er in den kommenden Jahren wieder Teil von Kärntens coolstem Sommertheater wird. Dennoch erwartet Sie mit Katarina Hartmann, Heidelinde Schuster und meiner Wenigkeit ein eingespieltes Ensemble, zu dem mit Sebastian Krawczinski und Christian Ruthner zwei Vollblutschauspieler treffen, die darauf brennen im Sommer Kärnten aus dem Häuschen zu locken.

Wir freuen uns schon sehr auf das Wiedersehen mit unserem treuen Publikum sowie auf etliche „neue“ Gesichter. Und hoffen, dass 2016 der „beste THEATER SOMMER KLAGENFURT ever“ wird… zumindest bis 2017… 😉

Alles Liebe & bis bald,

Wilhelm Prainsack | Leitung

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Kärntens coolstes Sommertheater hebt „Eine ehrenwerte Familie“ aus dem Taufbecken

Vergangenen Donnerstag haben wir unseren neusten theatralen Wurf uraufgeführt: Eine ehrenwerte Familie wurde vom Ensemble gerockt und ist von unserem Premierenpublikum (und auch von den inzwischen mehr als 250 BesucherInnen der restlichen Vorstellungen) mit Begeisterung angenommen worden! In den nächsten Wochen werde ich Euch über die Entstehungsgeschichte unseres Stückes berichten. Anfangen will ich mit dem Inhalt und Fotos, Fotos, Fotos 😉

Astrid, Josef, Seppi & Shakira

Astrid, Josef, Seppi & Shakira

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Astrid & Hugo

THEATER SOMMER KLAGENFURT präsentiert „Eine ehrenwerte Familie“

Der Sexualtherapeut Hugo und seine Frau Astrid sind zwei Spießer par excel- lence. Dafür machen sie es sich ziemlich bequem: Astrids Vater Josef wird in einem Nobel-Altersheim deponiert und der gemeinsame Sohn Seppi wird zum Studieren in die USA geschickt. Um sich gegenseitig ertragen zu können wird ein aufwendiges Lügengestrüpp geflochten. Die neue, kecke Haushälterin Shakira soll für Reinlichkeit im ehrenwerten Haushalt sorgen. Das eingespielte Leben unseres „Vorzeige-Ehepaares“ gerät allerdings aus den Fugen, als Josef aus dem Altersheim geschmissen wird und Seppi des Studierens leid ist. Nun heißt es wider Willen zusammenrücken im Haushalt des Musterpärchens. Nachdem die Problemchen aller Figuren ans Tageslicht kommen und Hugo versucht, an allen herumzudoktern, wird der innerfamiliäre Zwist auf die Spitze getrieben…

Shakira & Astrid

Shakira & Astrid

Josef & Shakira

Josef & Shakira

Wir sind überzeugt, dass (fast) alle unserer BesucherInnen sich selbst, jemanden im eigenen Clan, oder zumindest einen Bekannten in Eine ehrenwerte Familie wiedererkennen werden 😉

Bis 25. Juli nur in Klagenfurt am Wörthersee

Eine ehrenwerte Familie wird noch 20 Mal im schmucken Innenhof des Stadthaus Klagenfurt unter freiem Himmel gespielt. Derniere ist am 25. Juli, alle Spieltermine findet Ihr auf unserer Website. Wir freuen uns auf Euren Besuch, auf traumhaftes Wetter und spannende Vorstellungen!!! Unser Ensemble (Katarina Hartmann, Heidelinde Schuster, Gabriela Zaucher, Wilhelm Prainsack und Jörg Reifmesser) sowie unsere Regisseurin Angie Mautz können es kaum erwarten, auch Dich aus dem Häuschen zu locken!!!

Astrid, Seppi & Hugo

Astrid, Seppi & Hugo

Hugo, Seppi, Josef, Shakira & Astrid

Hugo, Seppi, Josef, Shakira & Astrid

Hugo & Josef

Hugo & Josef

Herzlichst – im Namen des gesamten Ensembles,

Wilhelm Prainsack

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THEATER SOMMER KLAGENFURT – Dem Mittwoch seinen Bittwoch!!!

Sehr geehrte Damen und Herren,

mit der Gründung des THEATER SOMMER KLAGENFURT wollten wir uns, als freie, autonome Kulturinitiative, auch unserer gesellschaftlichen Verantwortung stellen. Durch unsere Bittwochs-Initiative, die 2015 bereits das sechste Mal über die Bühne gehen wird, ermöglichen wir zum einen den kostenlosen Zugang für wirklich jede und jeden zu unseren Vorstellungen, wir lassen „Geschenke zirkulieren“, bereiten vielen Menschen eine freudige Überraschung und unterstützen zudem eine karitative Einrichtungen finanziell! Wie dies genau funktioniert und was wir bisher erreicht haben, lesen Sie bitte auf der Website nach.

Wir freuen uns sehr, dass die Casinos Austria – die den Gedanken von “Kulturgenuss und sozialer Verantwortung” genauso wichtig nehmen wie wir, auch heuer wieder als Partner der Bittwochs-Initiative fungieren!

Heuer wird Vinzibus – die Tankstelle menschlicher Wärme, im Mittelpunkt der Bittwochs-Reihe stehen

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Vnzibus ist eine wichtige karitative Einrichtung, die ausschliesslich durch Spendengelder finanziert und mit unzähligen ehrenamtlichen Arbeitsstunden betrieben wird. Sie versorgt notleidende Menschen mit warmen Essen sowie Kleidung,  sucht den sozialen Kontakt und bietet Hilfestellung.

Armut hat viele Gesichter, aber die Würde des Menschen ist unantastbar.

Irmgard Goier, Präsidentin der Vinzenzgemeinschaft in Kärnten, erklärt:  Die Vinzenzgemeinschaft St.Hemma-VinziBus betreibt seit dem Jahre 2007 in Klagenfurt einen VinziBus, der allabendlich Obdachlose, gestrandete Jugendliche, Heimatlose, mit warmen Tee, Broten oder warmen Essen  versorgt. Der tägliche Kontakt mit dem VinziBus soll auch den von uns betreuten und vom Leben benachteiligten Menschen sozialen Kontakt und menschliche Zuwendung geben. Wir nennen sie respektvoll „unsere Gäste“.

Bei unseren allabendlichen Treffen besucht uns eine wechselnde Anzahl von Gästen, zwischen 20 und 50 Personen. Die MitarbeiterInnen stehen dabei regelmäßig für längere Gespräche und kleinere Hilfsdienste zur Verfügung.

Mittlerweile arbeiten beim VinziBus rund 120 ehrenamtliche HelferInnen mit, die ihren Einsatz und ihre Freizeit zur Verfügung stellen, um beim Ausliefern des Essens und der Getränke, sowie teilweise beim Zubereiten der Speisen zu helfen.

Aus dem täglichen Kontakt mit den Gästen haben wir unter anderem gesehen, dass durch eine Versorgung mit Kleidung und kleineren, für das tägliche Leben notwendigen Dingen, wie Hygieneartikeln, viel zu einem menschenwürdigen Leben beigetragen werden kann.

Dadurch entstand ein weiteres Projekt, die „VinziBusKleiderkammer“, welches ein Mal pro Woche, von 18 ehrenamtlichen MitarbeiterInnen betreut wird.

BittwochTermine 2015

Die Bittwoch-Tage, an denen Geschenke gegen Eintrittskarten für Eine ehrenwerte Familie getauscht werden können sind am 1.7., 8.7. sowie am 15.7. um 20:30. Bitte beachten Sie, dass Ihre Geschenke weitergeschenkt, dem bzw. der Beschenkten eine Freude bereiten und auch zum Spenden animieren sollen!

Der große Abschluss der Bittwochs-Initiative 2015 findet im Rahmen des Bittwch-Spezial, am 22.7. um 20:30 statt: Die gesammelten Mitbringsel werden unter allen Gästen verlost, VinziBus wird durch die Organisatorinnen vorgestellt, und im Anschluss an die Vorstellung von Eine ehrenwerte Familie erfolgt die Übergabe der gesammelten Spendengelder.

Neben Ihren Geschenken nehmen wir zusätzlich gerne Kleidung entgegen, welche wir der VinziBusKleiderkammer übermitteln: Besonders gefragt sind Herren Jeans in den Größen 38 bis 46, Herren Schuhe (ab Größe 42) und auch Bekleidung für Damen zwischen 20 und 40 Jahren wird immer wieder benötigt!

Wir freuen uns auf Ihre – wie immer – erstklassige Unterstützung und einmal mehr auf viele kreative, ausgefallene Geschenke!

Alles Liebe & bis bald,

Wilhelm Prainsack

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Der THEATER SOMMER KLAGENFURT & sein Publikum

Fünf Jahre – Eine Bilanz

2009 starteten Robert Saringer und ich die Vorbereitungen für ein Freilufttheater inmitten der Klagenfurter Altstadt. In den Einreichungsunterlagen formulierten wir damals folgende Visionen und Ziele:

  • Der THEATER SOMMER KLAGENFURT versteht sich nicht als einmaliges Ereignis. Vielmehr soll sich durch kontinuierlich qualitativ hochwertige Arbeit ein neuer Fixpunkt im Kärntner Kultursommer etablieren. Die inhaltliche Ausrichtung ist vorgegeben, jedoch kann auf diverse Einflüsse flexibel reagiert werden. 
  • Der THEATER SOMMER KLAGENFURT möchte sich auch seiner wichtigen gesellschaftlichen Verantwortung stellen und sich durch gezielte Aktionen karitativ betätigen.
  • Der THEATER SOMMER KLAGENFURT wird den Zusehern mit besonderem Engagement, Mut und Unkonventionalität außergewöhnliche Theaterabende bieten und so eine Bereicherung für die Kärntner Kulturlandschaft und den Sommertourismus darstellen.
  • Durch gezielt eingesetzten Lokalkolorit in der Organisation, Öffentlichkeitsarbeit und auch in den Inszenierungen sollen sich die Bewohner des Großraums Klagenfurt/Wörthersee mit dem THEATER SOMMER KLAGENFURT identifizieren können.
  • Die frischen, unkonventionellen Inszenierungen sollen über die Grenzen Kärntens hinaus Beachtung finden.

Nach fünf aufregenden Sommern galt es zu reflektieren, wie sich der THEATER SOMMER KLAGENFURT tatsächlich entwickelt hat. Natürlich ist es in einer nicht gewinnorientiert arbeitenden Kulturinstitution nicht einfach, alle Teilbereiche zu evaluieren, da wichtige Komponenten, wie etwa der künstlerische Output, unsere Produktionen – also unser Produkt, schlichtweg nicht mit Zahlen messbar sind. Sie werden vom Publikum (und auch von den Mitwirkenden) kontrovers aufgenommen und Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden… Auch den Erfolg einer Produktion in direktem Zusammenhang mit den BesucherInnenzahlen zu werten ist im konkreten Fall eines Freilichttheaters mit dem damit verbundenen „Wetteraspekt“ schwierig:

Um Statistiken objektiv zu interpretieren, wären gleichbleibende konstante Bedingungen  notwendig. Die mit dem Wetter, bzw. den Wettervorhersagen teils sehr spontanen Schwankungen des Besucherstroms lassen daher eine objektive Statistik nicht zu.

Publikumsbefragung

So haben wir im heurigen Sommer – unserem fünften Jahr – unsere Besucherinnen und Besucher eingeladen, im Rahmen einer umfangreichen Publikumsbefragung uns ihre Erfahrungen mit, bzw. ihre Meinung über den THEATER SOMMER KLAGENFURT, sowie Anregungen mitzuteilen. Es wurden ausschliesslich BesucherInnen unseres „Abendstückes“ „Ein Sommernachtsalbtraum“ befragt.

Fragebogen Bsp. 2 Fragebogen Bsp. 1

Wichtig war für uns zu erfahren, wie unsere Gäste auf uns oder unsere Produktionen aufmerksam wurden, wie sich unser Publikum in puncto Altersstruktur und Wohnorte zusammensetzt. Ausserdem wollten wir wissen, welchen Anklang unser künstlerisches Konzept, unsere Spielstätte oder unsere Theaterbar finden. Nach der Auswertung der knapp 400 ausgefüllten Fragebögen können wir Bilanz ziehen:

Dass sich der THEATER SOMMER KLAGENFURT wunderbar in Kärntens Landeshauptstadt etablieren konnte zeigt, dass rund zwei Drittel unserer BesucherInnen aus dem Großraum Klagenfurt am Wörthersee stammen. Jeder fünfte Gast darf der Zielgruppe  der Sommertouristen zugeordnet werden.

Die Zusammensetzung der Altersstruktur bringt keine großen Überraschungen, ist jedoch sehr erfreulich, sprechen wir mit unseren „Abendproduktionen“ Publikum quer durch alle Altersschichten an.

Altersstruktur TSK Herkunft Publikum TSK

Hoher Anteil an Stammpublikum

Zwei von drei BesucherInnen sind WiederholungstäterInnen! Im Schnitt besuchte jeder Gast 2014 bereits zum 2,4 Mal eine Vorstellung des THEATER SOMMER KLAGENFURT. Am meisten Anklang fand unsere Produktion „Im Weißen Rössl am Wörthersee – keine Operette, doch völlig aus der Fassung“, dicht gefolgt vom „Sommernachtsalbtraum“ und „Kannibale und Diebe“.

Besonders freut uns, dass die Preisgestaltung des THEATER SOMMER KLAGENFURT von 91 % unserer BesucherInnen als angemessen erachtet wird. Einige wenige finden die Kartenpreise zu hoch, andere wiederum zu niedrig! Für all jene, die unsere Ticketpreise für zu hoch gegriffen auffassen, empfehlen wir den Besuch an einem Bittwoch – oder kommen Sie einfach wie diese Dame ein zweites Mal!FullSizeRender Apropos: Wir wollten uns durch gezielte Aktionen karitativ betätigen. Durch den Bittwoch und unseren Partner, den Casinos Austria, konnten wir mittlerweile einigen hundert Gästen einen „kostenlosen“ Theaterabend bescheren und zudem an die € 4.000,00 sammeln und karitativen Einrichtungen zur Verfügung stellen!

Sehr erfreut uns der extrem hohe Zuspruch gegenüber unsrem doch eigenwilligen Programm, unserem Schauspielensemble, der Spielstätte und unserer Theaterbar!

Was gefällt am TSK

Aufmerksamkeit erregt der THEATER SOMMER KLAGENFURT vorwiegend durch Empfehlungen aus dem Freundes- und Bekanntenkreis, durch die Printmedien, TV-Beiträge, Plakate oder das Internet.

Dass die  frischen, unkonventionellen Inszenierungen über die Grenzen Kärntens hinaus Beachtung finden beweisen zum einen die überregionale Berichterstattung (orf.at oder derStandard) oder zum anderen Gastspiele in Wiener Neustadt 2014, 2013 oder in Stockerau 2011.

Natürlich war der Anteil der weiblichen Besucher auch heuer höher als der der männlichen (immerhin war als Kontrastprogramm auch die Fussballweltmeisterschaft…), aber den Wert der Besucherbefragung – da kommt auf zwei Damen ein Herr – kann man nicht für bare Münze nehmen…  Immerhin wurden immer wieder Frauen beim Ausfüllen des Fragebogens beobachtet, während deren männliche Begleiter an der Theaterbar Getränke holten… Also eine eher klassische Rollenverteilung bei unserem Publikum 😉

Conclusio, ein Abschied & ein Blick nach vorne

Für uns bedeutet dieses Ergebnis, dass wir auf einem guten Weg sind, dass wir auf extrem hohe Akzeptanz stoßen, und dass den THEATER SOMMER KLAGENFURT gaaanz vieeeele Menschen nicht mehr missen möchten! Dafür will ich mich bei dem Team und allen Kolleginnen und Kollegen, die in den vergangenen fünf Jahren zum Gelingen der acht Eigenproduktionen des THEATER SOMMER KLAGENFURT beigetragen haben, herzlich bedanken!

Besonders danken für fünf geile Jahre, viele tolle, aussergewöhnliche Ideen, vor allem das strukturelle Herangehen an deren Verwirklichung sowie immer verlässlich gute Arbeit, will ich meinem Freund und Kollegen Robert Saringer, der leider aus dem Leitungsteam scheidet. Robert hat gemeinsam mit mir den THEATER SOMMER KLAGENFURT von einer vagen Idee bis zum 10.000 Besucher gestaltet und trägt als Mitbegründer und operativer Leiter einen wesentlichen Anteil an dem Erfolg von Kärntens coolstem Sommertheater. Robert, der nun in Bildungskarenz ist und nebenbei für weitere Kultureinrichtungen arbeitet, wird uns weiterhin als Berater, Freund, Gast und Ideengeber zur Seite stehen, worüber wir uns immens freuen!!!

Robert Saringer & Wilhelm Prainsack

Robert Saringer & Wilhelm Prainsack

Super Publikum – Danke für die Mitarbeit!

Momentan arbeitet eine Hand voll Leuten an der Realisierung des THEATER SOMMER KLAGENFURT 2015: ein Stück ist bereits im Entstehen, Ansuchen um Subventionen wurden eingereicht und mit potentiellen Partnern wird verhandelt. In all diese Prozesse fliessen Erkenntnisse aus der Publikumsbefragung ein – auf diesem Weg auch Ihnen, liebes Publikum, herzlichen Dank für Ihr konstruktives Feedback!

In den kommenden Monaten werden wir auf unserem Twitter Account mehrmals wöchentlich Reaktionen, Anregungen oder Kritikpunkte aus der Besucherbefragung unter dem Hashtag #ts_k teilen! Schauen Sie rein und diskutieren Sie mit!!!

Schon bald gibt´s weitere News,

bis dahin alles Liebe,

Wilhelm Prainsack

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Apfeltalk: Theater, Sommer, Hagelschlag & eine Delogierung

Das war ein Sommer heuer! Sommer ist gut. Laut Kalender war Sommer. Oder halt woanders, aber in Klagenfurt eher nicht so. Zumindest nicht Ende Juni bis Mitte Juli… Nichts desto trotz gibt es Sommertheater. Naja, nennen wir es heuer mal Freilufttheater. Weil das könnte ja auch im Winter stattfinden. Sollte ich aber nicht zu laut sagen, wer weiss, auf welche Ideen diese Theaterleute sonst noch kommen.

Kärntens coolstes Sommertheater

Heuer haben sie auf jeden Fall einen „Sommernachtsalbtraum“ auf die Bühne gebracht. Cooles Stück muss ich sagen. Und nachdem sich ja- ich nenne sie mal „meine“ Theaterleute, da sie ja bei mir im Stadthaus produzieren – sich damit brüsten, Kärntens coolstes Sommertheater zu sein, kann ich nur sagen: Da hat alles zusammengepasst! Das Wetter, das Stück, die Umsetzung – sprich: a runde Gschicht!!!

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In Klagenfurt sagen ja die älteren Semester, dass es so einen Hagelschlag wie heuer nur alle 50 Jahre gibt.

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IMG_0750Kann ich nun nicht bestätigen. Was ich allerdings behaupte ist, dass es so einen verregneten Juli bestimmt nur höchstens alle fünf Jahre gibt: ich hab die Theaterleute heuer nur an zwei der insgesamt 24 Spieltage nicht alles trockenwischen gesehen. Und das hängt aber bestimmt nicht damit zusammen, dass die mich einfach zur Seite geräumt haben. Einfach ist gut: Immerhin waren vier gestandene Männer (und noch ein paar Hansln) am Werk meinen schönen, marmornen, 1400 Kilogramm schweren Corpus zu deplazieren und dabei den hydraulischen Stapler zu demolieren! Soweit so gut, nun kuschle ich wieder mit meinen Birnen (ach, wie ich das vermisst habe), und muss nicht wieder allabendlich im Rampenlicht stehen. Und ich bin nicht mehr so stark der Witterung ausgesetzt, was ich jetzt ziemlich gut finde – ich bin zwar nicht aus Zucker, aber so ein harter Kerl wie man es vermuten könnte bin ich nun auch wieder nicht!

Schön war es trotzdem. Es war zwar kalt und unwirtlich und man wundert sich, wer da aller dennoch ins Open Air Theater geht! Und unwirtlich war ja nur das Wetter, nicht aber die Damen der Theaterbar: besonders gefallen hat mir der liebliche Geruch vom heissen Punsch, der mir ein imaginäres Lächeln entlockte!

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Immerhin war die letzte Spielwoche einigermassen schön, und das Theater wieder rappelvoll.

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Nicht dass ich mich jetzt so auskenne, aber ich denke, dass sich meine Theaterleute spätestens seit heuer unter den Top-Playern der Kulturbranche etabliert haben: Weil erstens haben sie endlich eine Nebelmaschine, und zweitens könnens bei dem Wetter (und noch dazu mit der Fussball WM als Konkurrezveranstaltung) nicht reich geworden sein 😉 Aber die haben noch Luft nach oben, da muss man nur mal nach Wien schauen, oder auf die Seebühne….

Los war wieder wirklich viel – die eben erst erwähnte Nebelmaschine hat auch mal die Feuerwehr anrücken lassen. Ich für meinen Teil hab wieder etliche bekannte und viele glückliche Gesichter unter den Gästen, und schwitzende Schauspieler gesehen. So soll es sein. Nur nicht vielleicht so dermassen nass und kühl, weil irgendwie ist das dann doch uncool…IMG_1115

Und so bleibt mir nichts weiter über als in meinem neuen Eck auszuharren und zu warten, was der kommende Sommer mir bringen wird. Theater? Schönes Wetter?  Hoffentlich beides – UND (in eigener Sache): ich würd gern mal direkt beim Eingang stehen – geht das???

 

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Die neuen Regisseure. Interview, Teil 1

Wilhelm  Hallo lieber Jörg!

Jörg  Servus lieber Willi!

Wilhelm  Jetzt sitzen wir noch hier, ganz entspannt vor einer Vorstellung in Wien, in der wir beide auf der Bühne agieren und schwitzen werden. Schon bald werden wir in einer neuen Konstellation arbeiten, und zwar: Du als mein Regisseur und ich als dein Schauspieler…

Jörg  …und du als mein Intendant…

Wilhelm   …künstlerischer Leiter! Nun: Als Regisseur wirst du mich zur Premiere führen. Eine Aufgabe, die beiderseitiges Vertrauen erfordert. Wie gehst du an deine erste Regiearbeit heran?

Jörg   Eva Reinold hat ein tolles Stück geschrieben, eine Adaption von Till Eulenspiegel Episoden. Das Zielpublikum für das ich inszeniere sind Menschen ab fünf Jahren, obwohl ich Kinder nicht als Publikum von „morgen“ betrachte, sondern als Publikum von heute, das sehr kritisch und ehrlich ist und dementsprechend ernst genommen werden muss. Natürlich ist mir bewusst, dass es viele Kinder gibt, die noch nicht so oft im Theater waren und eher vom Medium Fernsehen oder Kino beeinflusst wurden. Diese Kinder gilt es für das Theater zu gewinnen und zu begeistern. Den THEATER SOMMER KLAGENFURT kenne ich natürlich schon sehr gut, es ist schliesslich mein viertes Jahr und ich habe in fünf von insgesamt sechs Produktionen mitgespielt. Ich kenne dich und Robert Saringer, also die Organisatoren des THEATER SOMMER KLAGENFURT, schon sehr lange. Kollegin Eva Reinold ist jetzt genauso wie unsere Regieassistentin Silke Staubmann zum dritten mal dabei. Und es verstärken uns heuer zwei neue Kollegen! Ja, ich freu mich auf die Arbeit.

Till & Ella – Eine Eulenspiegelei

"Ella & Till - eine Eulenspiegelei"

„Ella & Till – eine Eulenspiegelei“

Wilhelm   Was hast du dir vorgenommen, wie bereitest du dich auf die Probenarbeit vor?

Jörg   Natürlich hab ich das Stück sehr oft gelesen, hab mir die einzelnen Szenen genau angeschaut und hab mir meine Notizen gemacht. Von der Bildsprache versuche ich Ausdrucksformen zu finden, die man nicht unbedingt erwartet. Die Problematik der Ella, die in eine neue Schule kommt, dort als „anders“ wahrgenommen wird und sich dadurch zurückzieht und auch mutlos agiert, hat jeder von uns schon mal erlebt. So findet unser junges Publikum natürliche emotionale Berührungspunkte mit den Figuren. Ella trifft dann in einer imaginären Ebene auf Till, mit dem sie viel erlebt und gemeinsam mit dem Erlebten wächst sie. Sie durchlebt eben jedes Wort und genau diese Worte, den Text gilt es für mich in Bilder zu übersetzen, und diese Aufgabe beschäftigt mich nun vor Beginn der Probearbeiten! Ziel ist eben, dass man die Kinder begeistert, emotional berührt und ihnen eine mitreissende Geschichte zeigt!

Wilhelm   Wie genau darf man sich das vorstellen?

Jörg   Zuviel will ich natürlich nicht verraten, man muss es sich ja anschauen (lacht)

Wilhelm   Gescheite Antwort…

Jörg   Ja.

Regie im Kinder- und Jugendtheater

Wilhelm   Jörg, du hast ja eine Tochter . Was kannst du von deinen Erfahrungen als Vater in die Inszenierung mitnehmen?

Jörg   Als Vater, nach dem täglichen Umgang mit Kindern, hat man natürlich eine Empathie und ein besonderes Bewusstsein für heranwachsende Menschen. Meine Tochter Luna hat das Stück auch schon gelesen, ihr hat es sehr gut gefallen und sie hat mir auch schon einige Anregungen gegeben.

Wilhelm   Wir beide kennen uns ja schon seit der Schauspielschule, haben als Schauspieler schon sehr oft miteinander gearbeitet und kennen uns als Kollegen also massiv gut und ich weiss dich auch sehr zu schätzen. Wie darf ich mir die Arbeit mit dir als Regisseur vorstellen?

"Ende gut, alles gut" 1999

Jörgs und Wilhelms erste gemeinsame Theaterproduktion: Shakespeares „Ende gut, alles gut“ 1999

Jörg   Die wird sehr kollegial sein. Ich bin ja ein harmoniesüchtiger Mensch. Ich will ein positives Umfeld haben und werde das meine dazu beitragen. Für die Schauspieler wird es keine großen Überraschungen geben – da ich ja selbst Schauspieler bin, inszeniere ich sicher so, dass es den Schauspielern dienlich ist. Jede Figur versuche ich so schön wie möglich zu zeichnen und wir werden versuchen, im Spielfluss viel zu erarbeiten. Von den SchauspielerInnen erwarte ich mir allerdings auch, dass sie sich ihre Gedanken zu den Figuren machen, dass sie sich einbringen. Es gibt mein Grundkonzept, und das wird natürlich von den Schauspielern weiterentwickelt, da kann dann jeder seine Farben (Emotionen-Ideen) mit hineinbringen, also seins daraus machen! Es soll ein Stück werden, das alle SchauspielerInnen wirklich gerne spielen, und das soll das Publikum auch sehen!

Wilhelm   Super! Dann kann ich mich auch selbst schön mit einbringen…

Jörg   Die letzte Entscheidung treffe natürlich ich… (lacht) Ich höre mir aber jeden Vorschlag an und alles, was gut ist, werde ich natürlich in die Regiearbeit mit einfließen lassen. Am Grundkonzept darf natürlich nicht gerüttelt werden – es ist ja das Fundament, das das „Bauwerk“ sicher stehen lassen wird…

Wilhelm   Wir haben ja mit dir sehr viel vor: In Ein Sommernachtsalbtraum wirst du zwei riesige Rollen spielen, dann inszenierst du Till & Ella – eine Eulenspiegelei und wirst in diesem Stück auch noch in kleinen Nebenrollen zu sehen sein…

Jörg   Du schiebst mit „nur“ einer Regiearbeit und einer Rolle – du spielst den Till, im Vergleich zu mir eine ruhige Kugel… (beide lachen)

Wilhelm   Naja. Ich kann ja den Robert in der Organisation und Finanzierung ja nicht alles alleine machen lassen… da gibt es durchaus was zu tun… (lacht)

Jörg   Ich weiss… Genauso wie du muss ich mich gut auf die Proben vorbereiten. Schwierig werden die Szenen sein, in denen ich Regisseur und Schauspieler sein werde – da muss ich mich selbst auch überprüfen. Es sind zwar kleine Rollen, aber die müssen natürlich auch gut gespielt werden!

Wilhelm   Wenn du schlecht bist, würden wir es dir natürlich schon sagen (lacht)

Jörg   Soweit soll es nicht kommen. Immerhin habe ich ein gutes, eingespieltes Team hinter mir! Silke, meine Regieassistentin, wird mich da natürlich unterstützen, ausserdem habe ich gute KollegenInnen im Ensemble, die mir eine konstruktive Kritik geben können. Mit Eva Reinold spielt ja sogar das Gehirn des Stücks mit! Es sind kleine Rollen, und mit einer akribischen Vorbereitung ist alles machbar!

Wilhelm   Zumindest hast du ein bissl Text… Im Sommernachtsalbtraum, den ja ich inszenieren werde, werde ich auch Statistenrollen übernehmen müssen. Da ist deine Aufgabe dankbarer.

Jörg   Du Statist? Back to the Roots quasi… (beide lachen)

Diplomstück "Anatol" mit Anita Zieher, Jörg Reifmesser und Wilhelm Prainsack

Diplomstück „Anatol“ mit Anita Zieher, Jörg Reifmesser und Wilhelm Prainsack

Wilhelm   Jörg, ich freu mich als Schauspieler auf die Arbeit mit dir und Robert und ich als Produzenten freuen uns schon sehr auf das Resultat und auf ein glückliches Publikum! Nun zur Abschlussfrage: Insgesamt dein vierter Sommer in Klagenfurt. Worauf freust dich abgesehen von der künstlerischen Herausforderung am meisten?

Jörg   Auf den Wörthersee und die Sonne. Nach den beiden Premieren wird es ein Arbeitsurlaub. Meine Familie kommt nach Krumpendorf und dann wird tagsüber im Parkbad gechillt und am Abend gespielt. Die Mitarbeiter der örtlichen Bäckerei sowie im Parkbad kennen mich eh schon sehr gut…

Wilhelm   …und einige Ärzte kennen dich auch schon besser als dir lieb ist…

Jörg   …mit der Verletzungsmiserie am Theater sollte heuer Schluss sein…

Wilhelm   Dein Wort in Gottes Ohr! Toi Toi Toi!!!

Jörg   Wird schon schiefgehen!!!

 

Jörg Reifmesser ist Schauspieler und wird heuer mit dem Stück „Till und Ella – eine Eulenspiegelei“ sein Regiedebut feiern. Er ist seit der ersten Produktion Ensemblemitglied. Wilhelm Prainsack ist Schauspieler, künstlerischer Leiter und Mitbegründer des THEATER SOMMER KLAGENFURT. Auch er wird heuer zum ersten Mal Regie führen. Und zwar in dem Stück „Ein Sommernachtsalbtraum – nach Billy Shakespeare, doch völlig aus der Fassung!“ – mehr darüber im Interview, Teil 2.

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Crowdfunding – Kennzahlen einer erfolgreichen Finanzierung

Nachdem wir uns im vergangenen Sommer erstmals an die sogenannte „Schwarmfinanzierung“, in der Fachsprache als „Crowdfunding“ bekannt, gewagt haben, möchten wir unsere Erfahrungen mit euch teilen sowie Kennzahlen veröffentlichen. Über unser Projekt berichteten wir schon ausführlich in einem Blog.

Wie funktioniert Crowdfunding?

Wie die deutsche Übesetzung „Schwarmfinanzierung“ schon sagt, wird ein Projekt durch die finanzielle Beteiligung vieler Personen (Kleinsponsoren bzw. Supporter) realisiert. Als Gegenleistung bietet man den Financiers besondere Produkte bzw. Beteiligungen am Projekt. Wie genau Crowdfunding funktioniert lest ihr am besten hier nach.

Wir entschieden uns, unser Finanzierungsprojekt auf der Crowdfunding-Plattform „Startnext“ zu starten. Startnext ist die größte und erfolgreichste dieser Plattformen im deutschsprachigen Raum. Zum damaligen Zeitpunkt waren aus 72 Einreichungen aus Österreich 30 erfolgreich. Vor unserem erfolgreich finanzierten Projekt „KANNIBALE & DIEBE“ wurde leider kein aus Kärnten zur Finanzierung freigeschaltetes Projekt finanziert. Für die Kärntner Theaterszene bedeutete die Teilfinanzierung durch Crowdfunding ein Novum und wir bereiteten unser Vorhaben gut vor um unser Projekt erfolgreich „über die Bühne zu bringen“!

Ausgangssituation

Wir entschieden uns dazu, mit der Herstellung von Kostümen einen reellen, nachvollziehbaren Teil unserer Produktionskosten durch Crowdfunding zu finanzieren. Die Überlegung war, dass alle an der Finanzierung beteiligten Personen – die sogenannten Supporter – die Produkte ihres finanziellen Zutuns auch sehen können und durch den Erwerb exklusiver Goodies einen Mehrwert erstehen! Natürlich war uns klar, dass ein solches Finanzierungskonzept in Österreich bzw. in Kärnten noch nicht sehr etabliert  ist. Darum versuchten wir, überregional Menschen anzusprechen, bzw. emotional an unser Projekt zu binden. So soll etwa in einem möglichen Supporter aus dem hohen Norden, der vermutlich nie und nimmer für einen Theaterbesuch ins schöne Kärntnerland fahren würde dennoch Interesse daran geweckt werden, dass unsere Häuptlinge in einem feinen, standesgemäßen Zwirn im Rampenlicht stehen.  Und damit dieser Jemand auch bereit ist dieses Projekt finanziell zu unterstützen, haben wir versucht auch Goodies bereitzustellen mit denen genau dieser Jemand auch etwas von dem Engagement hat.

Finanzierungsziel

Als Finanzierungsziel definierten wir € 1.500,00. „KANNIBALE & DIEBE“ erreichte 111% (€ 1.666,00) und wurde somit überfinanziert. Darüber hinaus wurde über diese Aktion ein zusätzlicher Sponsor gewonnen.

Goodies bzw. „Dankeschön-Pakete“

GoodiesHerausforderung war, Supporter im gesamten deutschsprachigen Raum anzusprechen. Dafür wurden sechs von neun Goodies nicht an einen Theaterbesuch gebunden. Darunter unter anderen die „Lasst euch einkochen“-Videobotschaft. Die restlichen drei Goodies waren Theaterpakete, die auf dem normalen Markt nicht zu erstehen waren – wie etwa der All-Inclusiv Theaterbesuch für zwei Personen – die klar an die Zielgruppe möglicher Besucher gerichtet waren!

Marketing

Neben der Verbreitung über unsere Homepage nutzten wir all unsere Social-Media Kanäle (Facebook, WordPress, Twitter, unseren Youtube-Channel) sowie klassische Printmedien. Die „Kleine Zeitung“ berichtete über „KANNIBALE & DIEBE“ auf einer Doppelseite. Auch Mundpropaganda im Verwandten- und Bekanntenkreis spielte eine nicht unwesentliche Rolle.

Kleine Zeitung_Startnext

Kennzahlen

39 Supporter unterstützen insgesamt 52 mal „Kannibale und Diebe“ mit € 1.666,00

32 Supporter aus Österreich, vier aus Deutschland, je einer aus den USA, Belgien und Kasachstan

Unter den 52 Unterstützungen waren sieben „freie“ (der Supporter wählte kein Paket und somit keine Gegenleistung). Diese sieben Supporter förderten „Kannibale & Diebe“ mit € 493,00.

Unsere Erfahrungen mit der Crowdfunding-Finanzierung

Da die Finanzierung erfolgreich war und wir sehr gutes Feedback über unser Auftreten und die Marketingmaßnahmen bekommen haben, sind unsere Erfahrungen sehr positiv. Wir können unsere Supporter in folgende Gruppen einteilen: (erweiterte) Teammitglieder, Verwandte, Bekannte bzw. Freunde, Stammpublikum sowie uns unbekannte Unterstützer. Überrascht waren wir vor allem an der finanziellen Beteiligung aus unseren Familien- und  Freundeskreisen: da unsere  Angehörigen und Freunde wissen, wie hart wir als Kulturschaffende zu arbeiten haben und es buchhaltungstechnisch quasi unmöglich ist, mal von der Oma einen Hunderter für das Sommertheater in die Finanzierung mitaufzunehmen, war Crowdfunding offenbar für viele Verwandte, Freunde und Bekannte eine tolle Gelegenheit, uns auf professioneller Ebene als Kultureinrichtung zu unterstützen und dafür auch einen Mehrwert zu erhalten. Auch einige (Stamm-)Besucher, die wir aufgrund des jährlichen Theaterbesuchs bei uns inzwischen persönlich kennen, haben ein Paket ergattert.Diagramm_Zielgruppen_kl

Finanziell_Zielgruppen_klAuch ein Unternehmen, mit dem wir alljährlich in Sponsorenverhandlungen waren aber jedoch leider nie eine Kooperation zustande kam, sprang durch die mediale Aufmerksamkeit als Partner auf den Zug auf. Dieses Unternehmen hat den Deal jedoch nicht über Startnext abgewickelt, da es in einem großen Unternehmen für die Buchhaltung offenbar kompliziert ist Sponsoringzuweisungen über einen Treuhänder abzuwickeln.

Tabelle der finanziellen Beteiligung der Zielgruppen in Miteinberechnung des durch die Crowdfunding Kampagne gewonnenen Sponsor (Extern – gelb) in Prozent:

mit Sponsor

Obwohl unsere Erwartungen übertroffen wurden darf man nicht vergessen, dass ein ausgeklügeltes und gut überlegtes Konzept essentiell für ein erfolgreiches Projekt ist und damit verbunden sehr viel Arbeit investiert werden muss!

Unsere Erfahrungen mit Startnext

Startnext hat sehr professionell gearbeitet und war auch telefonisch für Fragen erreichbar. Die Plattform Startnext wird betrieben von der Startnext Crowdfunding gUG. Seit Mai 2011 ist Startnext gemeinnützig, provisionsfrei und finanziert sich durch Spenden, den Verkauf diverser Premium Services und Features sowie durch Workshops und Vorträge, in denen Wissen rund ums Crowdfunding vermittelt wird.

Supporter können ihre Lieblingsprojekte direkt über ihr Online-Konto per Sofortüberweisung, via Vorkasse oder über  Paypal (Bei dieser Bezahlvariante fallen allerdings Transaktionskosten an, die dem Starter bei erfolgreicher Finanzierung abgezogen werden) finanziell unterstützen bzw. sich in diese einkaufen. Startnext stellt den Supportern frei, einen frei wählbaren Betrag der Crowdfunding Plattform zu spenden.

Von einigen Supportern wissen wir, dass es Skrupel gibt direkt über eine fremde Homepage auf ihr Online Konto zuzugreifen. In diesen Fällen wurden wir oft vor allem über unsere offizielle Facebook Seite kontaktiert und boten Hilfestellung oder konnten Vorbehalte entkräften (bei den Wiener Linien zum Beispiel funkt es genau so). Alternativ zu einer Online-Überweisung können Supporter sich die Kontodaten von Startnext mailen lassen und dann eine Überweisung durchführen – zu bedenken dabei ist allerdings, dass so eine Überweisung von einem österreichischen Konto aus bis zu sieben Werktage dauern kann und vielleicht nicht bis zur Deadline am Konto von Startnext gutgeschrieben wird. Überrascht hat uns, dass die Übergangsphasen zwischen Onlinestellen des Projektes, der Startphase sowie der Finanzierungsphase doch länger als erwartet (jeweils einige Werktage) gedauert haben. Andererseits werden natürlich alle Projekte sowie Starter durch Startnext auf Seriosität überprüft, was gut und wichtig ist. Für unser nächstes Projekt werden wir diese „Leerzeiten“ miteinberechnen. Insgesamt waren unsere Erfahrungen mit Startnext ausschliesslich positiv.

Gruß an die Crowd

Wir hoffen, Interessierten mit unseren Erfahrungen weitergeholfen zu haben. Allen Startern wünschen wir viel Erfolg bei der Realisierung ihrer Projekte!

Die Konzeption des Projektes „KANNIBALE & DIEBE“ erstellten Robert Saringer und ich. Einfliessen lassen konnten wir viele Erkenntnisse bzw. Erfahrungen von Christian Henner-Fehr, der uns beide im Rahmen des Kulturmanagement Studiums mit seinem beeindruckenden Fachwissen sehr weitergeholfen hat.

Ergänzend zu unseren Erfahrungen möchten wir allen Interessenten noch diese Einführung in Crowdfunding von Wolfgang Gumpelmaier – präsentiert im Zuge des stARTcamp Wien 2013 – ans Herz legen.

Bei all unseren Supportern und Fans auf Startnext wollen wir uns auf diesem Weg noch einmal herzlich bedanken!!!

Nachdem wir ja wissen was der THEATER SOMMER KLAGENFURT 2014 bringt, möchten auch wir wieder im Schwarm aktiv werden und hoffen abermals auf eine erfolgreiche Finanzierung durch die Crowd!

Bis dahin alles Liebe,

Wilhelm Prainsack

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Jahresmitte zu Sylvester – Ein Blick nach vorne & einer zurück

Liebe Leserschaft,

das Kalenderjahr neigt sich dem Ende zu und viele Menschen freuen sich auf neue Herausforderungen in einem glücklichen, gesunden neuen Jahr 2013. Auch wir freuen uns schon sehr auf das kommende Jahr – obwohl wir Theaterschaffende eher in Saisonen, also von Sommer zu Sommer denken – ähnlich wie die Kicker! So gesehen ist für uns Organisatoren jetzt Jahresmitte und Zeit, mal etwas zurück und nach vorne zu schauen:

Stadthaus Klagenfurt Stadthaus Klagenfurt

In den letzten drei Jahren haben wir viel erreicht. Besonders freut uns, dass sich der THEATER SOMMER KLAGENFURT so toll in Kärnten etablieren konnte und wir uns einen hervorragenden Ruf sowie damit verbunden ein Stammpublikum aufgebaut haben. Das lässt sich wohl darauf zurückführen, dass wir Theater produzieren, hinter dem wir zu hundert Prozent stehen und das wir auch selbst gerne anschaun; dass wir in der Auswahl der Stoffe und deren Bearbeitung nicht „zielgruppenorientiert“ handeln und so authentisch in unserer künstlerischen Arbeit bleiben; und natürlich, dass Kärnten – insbesondere Klagenfurt – sehr offen für intelligent bearbeitete, moderne und überraschende Inszenierungen ist!

Unserer Linie, alles völlig aus der Fassung zu bringen, mit einer gehörigen Portion Lokalkolorit sowie Frechheit zu würzen und unkonventionell mit professionellen Theaterschaffenden in den Innenhof vom Stadthaus Klagenfurt zu zaubern, bleiben wir natürlich weiterhin treu. Im Sommer 2013 werden wir uns kompromisslos Shakespeare und Nestroy annehmen und die beiden großartigen Dramatiker aufeinanderprallen lassen!  Wie das aussehen soll und was Sie sich kommenden Sommer von uns erwarten dürfen, erfahren Sie in den kommendem Wochen hier auf diesem Blog!

Der THEATER SOMMER KLAGENFURT 2013 – Shakespeare & Nestroy

Für diese literarischen Herausforderung konnten wir mit Isabella Feimer eine der spannendsten Dramatikerinnen der österreichischen Gegenwart gewinnen – vielen Literaturinteressierten ist sie als Nominierte für den Ingeborg Bachmann Preis 2012 bzw. als Preisträgerin des Literaturpreis 2012 der Akademie Graz in bester Erinnerung. Am 2. Jänner erscheint ihr Debütroman „Der afghanische Koch“ – zwei weitere werden in den folgenden beiden Jahren folgen. Im Mai wird mit „Pornoladen“ ihr neues Theaterstück im Wiener Kosmos Theater uraufgeführt. Für Klagenfurt bekam sie allerdings die Auflage, nix mit Porno zu schreiben… muss sie auch nicht, bringen doch Shakespeare und Nestroy genug an amourösem Stoff in ihren Werken mit!

Neben viel Bewährtem sowie einigen bekannten Gesichtern wird es aber auch tolle neue Mitarbeiter, neue aufregende Kooperationen und auch ein neues Raumkonzept geben.

Obwohl wir mit den Planungen sehr weit fortgeschritten sind und das Team (Isabella, unsere neue Produktionsassistentin Christina und wir beide) schon viel an Vorarbeit geleistet haben, wissen wir leider noch nicht ob und in welcher Höhe der THEATER SOMMER KLAGENFURT 2013 subventioniert wird. Die politische Lage sowohl in Klagenfurt als auch im Land Kärnten lässt derzeit keinen Budgetbeschluss zu; voraussichtlich wird mit der sogenannten Zwölftelregelung budgetiert, was eine langfristige Planung für viele Institutionen kaum möglich macht. Trotzdem – die Vorgespräche waren sehr gut und wir sind guter Dinge, dass wir auch 2013 Unterstützung durch unsere Subventionsgeber bekommen. Aber wie heisst es so schön: solang man nix genaues weiss, weiss man nix genaues nicht, und solang nix schriftlich ist, is nix fix…

In diesem Sinn, schauen wir was die Zukunft bring – wir werden auf jeden Fall unser Allerbestes dazu beitragen!

Wir wünschen Ihnen/Euch ein frohes Fest sowie einen guten Rutsch in ein gesundes, glückliches und erfolgreiches Jahr 2013!

Herzlichst,

Wilhelm Prainsack & Robert Saringer

Wilhelm Prainsack & Robert Saringer

Wilhelm Prainsack & Robert Saringer

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Das Rössl ist tot – es lebe das Rössl!

Liebe Freunde des THEATER SOMMER KLAGENFURT,

gestern wurde vor vollem Haus die allerletzte Vorstellung der Erfolgsproduktion „Im Weißen Rössl am Wörthersee – keine Operette, doch völlig aus der Fassung“ gespielt. Das war eine ganz besondere Derniére, denn diese Produktion hat dem gesamten Team und vor allem auch den zahlreichen Besuchern große Freude – und außerdem eine sehr schöne Fortsetzung beschert!

Das „Rössl“ ist abgespielt – es lebe das „Rössl“! Noch bis 21. Juli 2012 wird der zweite Teil „Im Weißen Rössl am Wörthersee – Das verflixte zehnte Jahr!“ im Innenhof des wunderschönen Stadthaus Klagenfurt aufgeführt. Und heute, werter Leser, haben wir wieder ein ausverkauftes Haus, denn unsere Besucher erwartet eine ganz besondere Vorstellung:

Das war der zweite „Bittwoch“ 2012 – außerdem der ergiebigste und damit der wohl erfolgreichste ever! Herzlichen Dank an dieser Stelle unserem tollen Publikum, das diese Vorstellung auch für uns zu einem besondern Erlebnis werden ließ!

Mit dem „Spezialmenü“ schliessen wir den heurigen „Bittwochs“- Kreis und bescheren unserem Publikum einen außergewöhnlichen Theaterabend. Zum einen werden uns „ROTE NASEN  Clowndoctors“ Einblick in ihre Arbeit gewähren und zum anderen wird jeder Besucher mit mindestens einem der zahlreichen Geschenke nach Hause gehen, die der THEATER SOMMER KLAGENFURT die letzten beiden „Bittwochs“ geschenkt bekommen hat. Wir freuen uns über das sensationelle „Bittwochs“ – Publikum und darüber, gemeinsam mit unseren Besuchern und den Casinos Austria das Kärntner Team von „ROTE NASEN Clowndoctors“ zu unterstützen!

Der erste der beiden „Bittwoch“.  Abzustauben gibt es für unsere Gäste heute Abend mehr als genug! www.bittwoch.at

Schon etwas wehmütig – aber auch mit Stolz auf das bereits Erreichte, gehen wir in unsere letzten Vorstellungen für das heurige Jahr und hoffen auch Sie (sofern Sie noch Karten ergattern sollten ;), in einer unserer Vorstellungen begrüssen zu dürfen!

„Im Weißen Rössl am Wörthersee – keine Operette, doch völlig aus der Fassung“, 2012, foto by Marion Puschitz

Alles Liebe,

Wilhelm Prainsack

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